Bochum. Nur 15 Prozent der Informatik-Studenten sind weiblich. Mehr Frauen in dieser und der IT-Branche – so will ein Verein aus Bochum das erreichen.
Zu wenig Frauen streben einen Beruf in der IT-Branche und im Bereich Informatik an. Das will der Verein Eurobits als Europäisches Kompetenzzentrum für IT-Sicherheit in Bochum ändern. Es zeigt, was Frauen geschafft haben und will gleichzeitig andere junge Frauen motivieren, es ihnen nachzutun.
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„Durch starke Berufe gestaltet man die Zukunft unserer Gesellschaft, die Frauen werden gleichzeitig gezielt gefördert und gestärkt. Auch wenn der Anteil der Frauen, die Informatik und IT-Sicherheit studieren, steigt und derzeit um 15 Prozent liegt, ist dieser eindeutig zu klein: Es mangelt an weiblichem Nachwuchs, Potentiale werden nicht genutzt“, so sagt Biljana Cubaleska, Geschäftsführerin des Eurobits-Mitgliedes „Center of Computer Science“ (CCS) an der Ruhr-Universität Bochum.
Bochumer Frauen in der IT-Branche – es gibt Vorbilder, aber zu wenig
Ein Vorbild ist Ilijana Vavan. Zuvor unter anderem in führenden Positionen bei Microsoft, Oracle und Kaspersky, ist sie seit dem Frühjahr 2020 Chief Sales Officer beim erfolgreichen Bochumer Startup und Eurobits-Mitglied „VMRay“. „Wir sind noch immer mit einer Menge Ungleichheit im täglichen Leben konfrontiert, speziell im Technologiesegment, wo Frauen völlig unterrepräsentiert zu sein scheinen“, sagt Vavan.
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Im Zeitalter der rasanten Digitalisierung und des Mangels an qualifizierten Ingenieuren sei die Ausbildung von Frauen in der IT nicht nur eine Chance für Frauen, bessere Jobs zu bekommen und gleichberechtigter zu werden, sondern auch eine moralische Verpflichtung und Verantwortung jeder Gesellschaft, „Mit meiner Karriere in der IT hoffe ich, ein Vorbild und eine Inspiration für viele junge Mädchen zu sein, meinem Beispiel zu folgen“, so Vavan.
Warum so wenig Frauen Informatik studieren
Doch es gebe zu wenig Vorbilder wie sie. Und es gebe zu wenig Mädchen, die sich bereits in ihrer Schulzeit für Informatik und IT-Sicherheit interessieren oder durch entsprechende Angebote an das Thema herangeführt werden. Das sei einer der Gründe, warum in Deutschland die Frauenquote im Studiengang Informatik so niedrig ist, so Eurobits.
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Damit das in Zukunft anders wird, will Eurobits gemeinsam mit dem CCS und der International School of IT Security (isits) eine „Women’s Cyber Academy“ ins Leben rufen – „um mehr junge Mädchen dafür zu begeistern, ein Studium der IT-Sicherheit oder der Informatik aufzunehmen“, erklärt Cubaleska. So soll auch Quereinsteigerinnen der Einstieg in die Branche ermöglicht werden. Die vier Kernelemente sollen Schulbegleitung, Aus- und Fortbildung, Umschulung sowie Exzellenzausbildung sein – mit einem stark praxisorientierten Ansatz.