Bochum. Mit der Organisation „Steffi hilft“ engagiert sich Stefanie Charlotte Neto Mendonca im Tierschutz. Auch in Bochum ist sie regelmäßig im Einsatz.
Zwei Katzen, eine Hasenfamilie, Enten, Gänse und drei Hunde — Stefanie Charlotte Neto Mendonca hat ein volles Haus. Die Wittenerin betreibt die Tierschutzorganisation „Steffi hilft“ und kämpft für mehr Tierschutz. Laut ihr hat „jedes Tier ein Recht auf Unversehrtheit und Leben“. Sie ist auch in Bochum unterwegs.
Tägliche Anrufe, um Tiere zu retten
Gerade probiert Mendonca zwei Enten dazu zu überreden, mit ihr für ein Foto zu posieren. „Kommt schon, das kennt ihr doch“, scherzt Mendonca. Schließlich ist es geschafft und die zwei Enten befinden sich auf ihrem Arm. „War doch nicht so schlimm“, meint sie mit einem Grinsen zu den beiden, entlässt sie zu ihren Artgenossen und klettert aus dem kleinen Stall. Die Enten und Gänse haben sich derweil beruhigt und freuen sich über eine Handvoll Futter. Die Tiere in Mendoncas Obhut haben eines gemein: Sie alle wurden gerettet und werden aufgepäppelt.
Denn Mendonca ist Tierschützerin und das mit Leib und Seele. Die Wittenerin hat stets ein wachsames Auge auf die Tiere in ihrer Umgebung. Von Schwänen bis zu Igeln, Mendonca lehnt nur selten einen tierischen Gast ab. Das hat sich rumgesprochen. „Ich bekomme eigentlich jeden Tag Anrufe, die Tierrettungen betreffen“, berichtet Mendonca. Die Fälle, in denen die Leute ihre Hilfe erbitten, sind vielfältig.
Verletzte Tiere, die Hilfe brauchen
Tiere, die auf Gewässern einzufrieren drohen, verletzte Tiere oder solche, die schnell ein neues Zuhause suchen. Auf diesem Weg kam auch ihr Hund Blacky zu ihr. „Der gehörte einer alten Dame, die verstorben ist. Nachbarn ist aufgefallen, dass sie nicht mehr mit ihrem Hund spazieren geht. Sie wurde tot in ihrer Wohnung gefunden, keiner wusste allerdings, wohin mit dem Hund. Also habe ich ihn übernommen.“
Dass Blacky krank ist und nur noch ein Auge hat, macht ihn für Mendonca nur noch liebenswürdiger. „Alle wollen süße Welpen, aber die nicht perfekten Tiere schließe ich viel eher in mein Herz“. Nicht immer wird sie jedoch gefragt, ob sie Kapazitäten für einen weiteren Schützling hat. „Es kam schon häufig vor, dass mir die Leute ein Tier in den Garten gesetzt haben. Eines Tages kam mein Hund mit einem Igel im Maul zu mir. Der wäre nie von alleine hierhin gekommen“. Sie ärgert sich darüber, dass ihre Hilfsbereitschaft auf diese Weise ausgenutzt wird.
Ein Schicksalsschlag führte sie zum Tierschutz
Es war ein Schicksalsschlag, der Mendonca zur Tierschützerin werden ließ. „Eigentlich wollte ich immer Kinder haben“, berichtet sie. Nur über eine künstliche Befruchtung sei dies jedoch möglich gewesen. „Der Antrag darauf wurde abgelehnt und privat ist so ein Eingriff kaum bezahlbar“,erinnert sich Mendonca. „Da bricht dann erst mal eine Welt zusammen“. Noch in derselben Nacht sei sie „im Internet herumgegeistert“ und auf eine Anzeige gestoßen. Ein Hund war in Not und brauchte ein neues Zuhause. Seine Besitzer hatten ihn in Brand gesteckt. „Ich weiß nicht, wieso, aber ich habe sofort geschrieben, dass ich ihn aufnehme“, sagt die Tierschützerin.
„Man braucht ja eine Aufgabe im Leben. Als ich wusste, dass ich keine Kinder bekommen kann, habe ich mich gefragt: Was ist jetzt mein Sinn im Leben?“ Inzwischen ist sie sich sicher, dass ihr Weg vorbestimmt sei. „Es sollte wohl so kommen, wie es gekommen ist“. Ihre Aufgabe sei es, sich um Tiere zu kümmern. „Menschlich sein, Herz haben und helfen“ lautet dabei ihr Motto.
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