Bochum. Der Bochumer Arzt Dr. Andreas Triebel ist erneut bei einer „Querdenken“-Demo aufgetreten. Seine Angriffe richten sich gegen die Impfkampagne.
Der Bochumer Hausarzt Dr. Andreas Triebel ist erneut als Redner bei einer „Querdenken“-Kundgebung aufgetreten. Am Samstag erhob er schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung und die Medien. Es werde verheimlicht, dass es durch die Corona-Schutzimpfungen zu Todesfällen kommen könne.
Rund 100 Teilnehmer hatten sich am Nachmittag auf dem Dr.-Ruer-Platz eingefunden, um „die sofortige Wiederherstellung aller Grundrechte und verhältnismäßige Corona-Maßnahmen“ zu fordern, wie es in einer Mitteilung der Bochumer Initiative „Querdenken 234“ heißt.
Corona in Bochum: Hausarzt droht Entzug der Zulassung
Mit dabei: Andreas Triebel – angekündigt als „Mann, der schweres Unrecht erfahren hat“. Dem Mediziner mit einer Praxis in Hamme wird die „Ausstellung unrichtiger Gesundheitszeugnisse“ zur Last gelegt. Ohne medizinische Notwendigkeit und ausreichende Untersuchung (was Triebel bestreitet) soll er Atteste zur Befreiung von der Corona-Maskenpflicht unterschrieben haben.
Die Staatsanwaltschaft Bochum will in Kürze über das Ergebnis ihrer Ermittlungen informieren. Die Bezirksregierung Arnsberg prüft, dem Hausarzt der Approbation zu entziehen. Auch die Ärztekammer Westfalen-Lippe behält sich berufsrechtliche Schritte vor.
Arzt: Beförderungen nur mit Impfpass
Ungeachtet der Verfahren griff Triebel erneut bei einer „Querdenken“-Demo zum Mikrofon. Scharf griff er die aktuelle Impfkampagne an, die einer Impfpflicht gleichkomme. Nur ein Impfpass ebne die Rückkehr zu Freiheitsrechten, etwa bei Urlaubsreisen. Beförderungen im Staatsdienst solle es nur noch mit einem Impfpass geben, der jedes Jahr erneuert werden müsse. Dabei könnten die Vakzine bei älteren Menschen tödlich sein. Das, so Triebel, werde „verschwiegen“: sowohl von der Regierung als auch von den „gleichgeschalteten Medien“.
Die Kassenärztliche Vereinigung hat stets betont, dass die Impfungen mitunter heftige, aber keinesfalls lebensbedrohliche Nebenwirkungen zeigten. Bekannt gewordene Todesfälle seien nicht auf die Impfungen zurückzuführen.
Redner: „Schluss mit Corona!“
Die Demonstranten, die sich weitgehend an die Masken- und Abstandspflicht hielten, hatten angekündigt, zum Rathaus zu ziehen, um „Anliegen und Botschaften unserer Versammlungsteilnehmer persönlich abzuliefern“. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) habe bislang alle Gesprächsangebote ignoriert.
Eines der „Anliegen“ brachte ein Teilnehmer auf dem Dr.-Ruer-Platz zu Gehör: „Ich will, dass mit Corona jetzt mal Schluss ist!“