Bochum. Das Chaos um die Impf-Anmeldungen setzt sich fort. In Bochum scheiterten Senioren auch am Dienstag an der Terminvergabe. Es gibt einen Ausweg.

Einen Tag nach dem Anmeldestart für die Corona-Schutzimpfungen sind Wut, Ärger und Besorgnis vieler Senioren in Bochum nochmals gewachsen. Zahlreiche Leser berichten über stundenlange vergebliche Versuche, einen Termin zu erhalten. Wer bisher nicht zum Zuge gekommen ist, muss noch wochenlang auf seine Erstimpfung warten.

Nach dem Auftakt in Altenheimen und Kliniken sind seit Wochenbeginn mehr als 20.000 Bochumer über 80 Jahre, die zu Hause wohnen, zur Impf-Anmeldung aufgerufen. Doch der Auftakt gestaltet sich über weite Strecken chaotisch. "Die Telefon-Hotline und Internet-Plattform brachen regelrecht zusammen. Allein online gab es am Montag binnen einer Stunde 2,4 Millionen Zugriffe", sagt Dr. Eckhard Kampe, Bezirksleiter der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL).

Für das Impfzentrum Bochum im Ruhrcongress können laut KVWL vorerst täglich bis zu 120 Termine vergeben werden. Sie beginnen am 8. Februar und reichen aktuell bis Mitte März. Ab Mittwoch, so der Plan, werden täglich neue Termine für einen weiteren Tag freigeschaltet. Aktuelle Zahlen für Bochum nannte die KVWL am Dienstag auf WAZ-Anfrage nicht.

Etliche neue Zuschriften von WAZ-Lesern dokumentieren: Auch am Tag 2 gab es bis zum Nachmittag kaum ein Durchkommen. "Zurzeit keine Termine für Erstimpfungen", hieß es auf der Webseite www.116117.de. Die Telefon-Hotline 0800/116 117 02 war dauerbesetzt.

Wer glaubt, am Montag einen Termin ergattert zu haben, wartet bisher vergeblich auf die zugesicherte Mail-Bestätigung. Wann es Sinn mache, sich um einen zweiten Termin zu bemühen? Warum - wie Ingeborg Buchheister in Altenbochum - nicht alle über 80-Jährigen das Info-Schreiben der Stadt erhalten haben? Ob die technischen Störungen beizeiten beseitigt sind? Ob der Impfstoff für alle reicht? Unsere Leser haben viele Fragen. Die KVWL antwortet nach wie vor mit der Bitte um Geduld und versichert: "Niemand muss befürchten, zu spät zu kommen."

Dabei gibt es einen offenbar erfolgsträchtigen Ausweg. Zwei WAZ-Leser aus Bochum berichten, dass sie sich - der eine am Telefon, der andere online - für die Impfzentren in Dortmund und Herne anmelden konnten. "Das ist durchaus möglich. Man ist nicht auf das Impfzentrum vor Ort beschränkt", bestätigt KVWL-Chef Kampe.