Bochum-Linden. “Helios verkauft das Klinikgelände in Bochum-Linden“: Diese Nachricht sorgt für reichlich Aufregung unter den Bürgern und in der Politik.

Das St. Josefs-Krankenhaus ist seit Ende September geschlossen. Das Hospital-Thema stand am Mittwoch kurzfristig angesetzt auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung Südwest; SPD und Grüne hatten einen Dringlichkeitsantrag gestellt. Bezirksbürgermeister Marc Gräf betonte die Notwendigkeit, das Thema rasch zu erörtern. Es sei nicht auszuschließen, dass Helios schon mit dem Investor Fakten geschaffen hat. Von Seniorenwohnungen ist u.a. die Rede.

"Nach unseren Informationen plant Helios den Verkauf des Krankenhauses in Linden und des dazu gehörigen Außengeländes", erklärte Norbert Konegen (SPD). In einem am 21. Dezember geführten Gespräch habe die Helios-Geschäftsführerin berichtet, dass auch das Außengelände der Kinder- und Jugendpsychiatrie verkauft werden soll. "Ein Investor soll dort umfangreiche Baumaßnahmen planen."

Aufstellung eines Bebauungplans sei nötig

Es sei schlicht inakzeptabel, so Konegen, der Kinder- und Jugendpsychiatrie den Außenbereich zu nehmen. Da hier auch noch das Thema "Schule für Kranke (Ferdinand-Krüger-Schule)" betrachtet werden müsse, "ist hierfür im Bebauungsplanverfahren ein hinreichend großes Außengelände mit Pferdekoppel, Kleintierbereich, Turnhalle etc. vorzusehen". Im Zuge des B-Planverfahrens sei "die für Linden aus Sicht der Bezirkspolitik schon als identitätsstiftend zu bezeichnende Fassade und Kubatur des Krankenhauses unter Schutzaspekten/Baukultur zu betrachten". Einstimmig beschloss die Bezirksvertretung Südwest daher, das gesamte Gelände in Fragen der zukünftigen Nutzung zu überplanen und einen Bebauungsplan aufzustellen.

"Wie soll der Standort zukünftig genutzt werden? Sind der Stadt Planungen über die Zukunft bekannt, ist die Stadt in Planungen zur Standortnutzung eingebunden?", lautete die CDU-Anfrage zu dem Thema. Es bestehe daran ein großes öffentliches Interesse.

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Wohnbauprojekt „Hattinger Straße/Hinter der Kiste"

Es ging in der Sitzung auch um andere Themen. Für das im Wohnbauflächenprogramm der Stadt Bochum prioritär eingestufte Projekt „Hattinger Straße/Hinter der Kiste" soll auf mehreren Wegen eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgen, als Präsenzveranstaltung am 24. (16-19 Uhr), 25. (16-19 Uhr) und 26. Februar (9-12 Uhr) im ev. Gemeindesaal, Lindener Straße 128. Gleichzeitig und in Ergänzung soll eine Online-Beteiligung erfolgen. Die Planentwürfe werden im Technischen Rathaus und in der Bezirksverwaltungsstelle Südwest ausgelegt. Die Stellungnahmen sollen dann auf der Stadt-Homepage für 14 Tage einsehbar sein, auch ein Online-Austausch zwischen Bürgern und Verwaltung soll anschließend noch möglich sein.

Die Verwaltung soll zudem eine weitere Planungsvariante aufbereiten, die an dieser Stelle (also "Hinter der Kiste") eine Ausgleichsfläche für Baumaßnahmen im Bezirk Südwest vorsieht. Das Wohnungsbauprojekt liegt zwischen der Hattinger Straße 930 bis 946 und den Anlieger-Stichstraßen Isenbergstraße, Dattenbergweg, Hombergweg, Nonnenbergweg und Nierenhofer Straße.

Zu dem Thema kamen Gegner der Bebauung (Bürgerinitiave Hinter der Kiste) und der Lindener Bürger Andreas Ludwig als Befürworter in der Sitzung zu Wort.

INFO: Bauprojekt Hattinger Straße/Hinter der Kiste

Zum Hintergrund: In Folge des Ratsbeschlusses hat ein privater Investor Gespräche mit den Grundstückseigentümern geführt und eine vertragliche Sicherung der Flächen erwirkt. Im Rahmen erster Entwurfsüberlegungen wurden zwischen Stadtverwaltung und Investor städtebauliche Vorentwürfe erarbeitet, die die umgebende Wohnbebauung, die vorhandenen verkehrlichen Erschließungsmöglichkeiten sowie die südlich angrenzenden Grünräume berücksichtigen. Die Ergebnisse wurden anschließend im Gestaltungsbeirat diskutiert. Hieraus entstanden drei mögliche städtebauliche Vorentwürfe, diese Pläne sollen nun öffentlich diskutiert werden.

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