Bochum. 700 Jahre Bochum, die WAZ erinnert an Ereignisse aus der Stadtgeschichte. Heute: 19. Januar 1925 - Fritz Graff wird zum Ehrenbürger ernannt.

Der Name Fritz Graff ist heute in Bochum vergessen. Einzig, dass eine Straße – der Graffring am Wiesental – nach ihm benannt ist, ist manchem bekannt. Dabei war Graff (1858-1929) eine der wichtigsten Persönlichkeiten der jüngeren Stadtgeschichte.

1904 wurde Bochum zur Großstadt

1900 hatte Graff die Amtsgeschäfte des „Ersten Bürgermeisters“ übernommen. Damals zählte Bochum 65.000 Einwohner und nahm eine rasante Entwicklung. Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum stellten die Stadtverwaltung vor neue Herausforderungen. Mit den Eingemeindungen von Wiemelhausen, Hamme, Hofstede und Grumme anno 1904 überschritt Bochum die Einwohnerzahl von 100.000. Die Stadt wurde damit zur Großstadt und Fritz Graff zu ihrem ersten Oberbürgermeister.

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1919 erfolgte die Gründung des Stadttheaters

Graff brachte in den 24 Jahren seiner Amtszeit die Entwicklung Bochums voran; dazu zählten neue Wohnquartiere (Ehrenfeld), aber es wurden mit der Gründung des Stadttheaters und des städtischen Orchesters Akzente im Bereich der Kultur gesetzt. Die lange Amtszeit Graffs, in die auch die schweren Jahre nach dem Ersten Weltkrieg fielen, wurde so positiv wahrgenommen, das ihm bereits am 19. Januar 1925 die Ehrenbürgerschaft verliehen wurde.

Ehrenurkunde für Fritz Graff wurde künstlerisch gestaltet

Dazu wurde eine aufwändige Ehrenurkunde gestaltet, deren graphische Ausführung einzigartig ist. Sie kann aktuell im „Schaufenster Stadtgeschichte“ bewundert werden, ein Format, mit dem das Bochumer Stadtarchiv einmal im Monat ein besonderes Objekt aus seinen Beständen präsentiert.

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