Bochum-Werne. Noch tut sich nichts am Freibad in Bochum-Werne. Doch das soll sich bald ändern. Der Zeitplan für den Um- und Neubau der Badeanstalt steht.
Wer am Freibad an der Bramheide in Bochum - Werne vorbeikommt, wird sich vermutlich fragen: Hier soll man im Sommer 2021 wieder schwimmen können? So jedenfalls hat es der Betreiber der seit Frühjahr 2019 geschlossenen Badeanstalt, die Bochumer Wasserwelten GmbH, angekündigt. Der aktuelle Zustand der Anlage mag zu Skepsis führen, denn nach dem Abriss der großen (und alten) Eingangshalle ist nichts mehr passiert . Doch das soll sich jetzt ändern.
Denn nach Angaben der Wasserwelten liegt man im Zeitplan , um tatsächlich wieder im kommenden Sommer für Badespaß zu sorgen. Die wichtigstes Voraussetzung dafür ist inzwischen nämlich erfüllt: Es wurde nach erfolgter europaweiter Ausschreibung ein Bauunternehmen gefunden. Bei „Pool out of the Box“ handelt es sich laut Wasserwelten um „einen im Bäderbereich renommierten Totalübernehmer“, der im Zusammenschluss mit weiteren erfahrenen Unternehmen der Branche den Um- und Neubau des Freibades in Werne angehen werde.
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Die Übergabe des Baufeldes ist für diese Woche vorgesehen, teilen die Wasserwelten auf WAZ-Anfrage mit. „Pool out of the Box“ werde dann im Dezember mit den Bautätigkeiten starten . „Es bleibt dabei, dass das Freibad Werne im Sommer 2021 wiedereröffnet werden soll“, stellt Wasserwelten-Sprecher Kai Krischnak noch einmal klar.
Dieses Ziel setzt sich dementsprechend auch „Pool out of the Box“, gleichwohl spricht man im Unternehmen von einem „sportlichen Terminplan“, der dem Projekt zugrunde liege. Es gibt nämlich viel zu tun: Die Badeanstalt wird mit einem neuen Freibadgebäude mit Umkleiden, Sanitäranlagen, Verwaltung sowie Lager- und Technikflächen grundlegend saniert. Eine neue Badeaufsicht sowie ein Wickelraum mitsamt Kinder-WC in unmittelbarer Nähe zum Kleinkinderplanschbereich runden das Programm ab.
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Die Wasserflächen werden laut Bauunternehmen von rund 3000 auf nun rund 1580 Quadratmeter reduziert, „jedoch ohne dabei den Bade- und Schwimmspaß einzuschränken“. Die maroden betonierten Becken werden hierbei durch im Unterhalt wirtschaftlichere Edelstahlbecken ersetzt. Das 75-Meter-Becken wird auf eine Länge von 50 Meter reduziert. Auf den restlichen 25 Meter wird die Technik untergebracht.
Die bestehende Breitwellen-Wasserrutsche bleibt erhalten und wird an das neue Becken angesetzt. Das Kleinkinder-Planschbecken wird in größerem Abstand zum Erlebnisbecken komplett neu erstellt.
Das architektonische Konzept ordnet den neuen Gebäudekomplex unter einem großzügigen Dach aus einer herkömmlichen Träger-Sparrenkonstruktion an. Die Holzmodule werden größtenteils vorgefertigt angeliefert. Die Dachflächen werden zur Badewasser-Erwärmung vollflächig mit Solarabsorbermatten belegt .
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Sowohl im Innen- als auch im Außenbereich kommen laut „Pool out of the Box“ vorwiegend nachhaltige, robuste und naturbelassene Materialien zum Einsatz. „Der Fokus liegt auf dem Einsatz von dauerhaften und pflegeleichten Materialien, die sich an den Wand- und Deckenflächen vorwiegend in Holz und in Teilbereichen wie den Dusch- und WC-Anlagen in keramischen Fliesen an Wand- und Bodenflächen widerspiegeln.“
Seit Frühjahr 2019 geschlossen
Wegen massiver Bodenschäden und Schäden in der Anlagentechnik wurde das Bad im Frühjahr 2019 geschlossen und erst gar nicht mehr geöffnet, weil ohnehin nach jener Badesaison die Sanierung geplant war. Diese sollte ursprünglich eine Nummer größer ausfallen.
Doch weil im Juli 2019 sichergeglaubte Fördermittel nicht flossen, musste umgeplant werden . So wird das Eingangsgebäude nun nicht zwei, sondern eingeschossig. Auch die angedachte Tiefgarage musste gestrichen werden. Anstatt 12 Millionen kostet der Um- und Neubau des Freibades nun voraussichtlich nur noch 6,7 Millionen Euro.
Einziger Vorteil: Durch die abgespeckte Sanierung wird das Freibad ein Jahr früher als ursprünglich geplant wieder eröffnet.
Der Baumbestand des Badegartens bleibt weitestgehend erhalten. Neben der Aufstellfläche für einen Food-Truck mitsamt großzügiger Terrasse befindet sich der neue Kleinkinder-Planschbereich, der von einem großen Sonnensegel beschattet wird. Der Wickelraum mitsamt Kinder-WC ist an den Weg in Richtung Food-Truck angebunden.
Der Besucherparkplatz des Werner Freibades bietet künftig Parkraum für 60 Pkw-Stellplätze (Besucher und Mitarbeiter) und ist räumlich über Sitzelemente aus Betonfertigteilen von der Promenade getrennt, die als Haltemöglichkeit genutzt werden kann. Direkt daneben sind 120 Fahrradstellplätze vorgesehen. Es wird ein Ausgang in Richtung Lütge Heide errichtet.
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