Wohltorf. Bis zu 33 Meter hohe Sitkafichten müssen nun weichen. Sie sind durch Trockenheit geschwächt und von Schädlingen befallen.
Viele Spaziergänger sind in den vergangenen Tagen gegenüber dem Sachsenwaldbad stehen geblieben und haben geschaut, weil auf dem dem dortigen
Grundstück Am Tonteich
zahlreiche
Bäume gefällt
wurden. „Das ist aber leider eine Notwendigkeit“, sagt Förster Siegfried Roelcke, der dort etwa 80 Hektar Wald für einen privaten Eigentümer bewirtschaftet. „Der Eigentümer hat ein großes Interesse, den Wald zum Laubwald zu entwickeln.“
Auch das Land Schleswig-Holstein begrüßt es, wenn Nadelwald-Monokulturen mit Laubbäumen ergänzt oder gar von ihnen ersetzt werden, damit sich ein gesunder Misch- oder Laubwald ergibt. Daher habe der Förster bereits vor drei Jahren beantragt, die bis zu 33 Meter hohen Nadelbäume, die auf etwa 0,6 Hektar eng standen, zu fällen. Alles sei genehmigt und habe seine Ordnung. Jetzt kam zudem noch ein Schädlingsbefall hinzu.
Laubwald anstatt Nadelwald am Tonteich in Wohltorf
Bei den Nadelbäumen handelt es sich vorwiegend um Sitkafichten. „Die gehören eigentlich gar nicht hierher“, erklärt Siegfried Roelcke. Die Sitkafichte (Picea sitchensis) ist die größte Art aus der Gattung der Fichten innerhalb der Familie der Kieferngewächse. Sie wurde nach der Stadt Sitka in ihrer ursprünglichen Heimat Alaska benannt und ist der offizielle Staatsbaum des US-Bundesstaates Alaska. Die Sitkafichte kann bis zu 95 Meter hoch wachsen und einen Stammdurchmesser von bis zu fünf Metern erreichen. Das Höchstalter wird mit rund 800 Jahren angegeben.
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Dieses Alter hätten die Wohltorfer Nadelgehölze jedoch kaum erreicht. Denn durch die drei vergangenen trockenen Sommer waren sie sehr geschwächt: Nur noch die diesjährigen Triebe wurden mit Wasser versorgt. Daher waren ihre Kronen schütter und sie anfällig für Schädlinge geworden. Der Bestand war bereits von der Sitkafichten-Laus befallen, teils auch vom Borkenkäfer, der spätestens im nächsten Sommer leichtes Spiel mit den geschwächten Fichten gehabt hätte.
Im Frühjahr Ahorn, Buchen und Eichen anpflanzen
„Im nächsten Jahr wären sie uns vermutlich abgestorben“, sagt der Förster. „Deshalb drängte jetzt die Zeit.“ Nun wird er das Holz verkaufen, und das Gelände wird gemulcht, damit dort im Frühjahr Ahorn, Buchen und Eichen angepflanzt werden können. „Es soll ein 100-prozentiger Laubwald werden“, sagt Roelcke. „Aber ein Waldumbau dauert lange. Denn es kostet etwa 10.000 Euro, einen Hektar umzuwandeln. Und die Pflege für die nächsten zehn bis 15 Jahre kommt noch obendrauf.“