Schwarzenbek. Der Sportplatz Schützenallee wird in den kommenden Monaten für 1,2 Millionen Euro umgebaut. Ein großer Festakt musste ausfallen.
Auf diesen Tag haben die Sportler in der Europastadt und zahlreiche Schulkinder lange gewartet. Am Montag haben Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig sowie Vertreter von TSV und SC Schwarzenbek den symbolischen ersten Spatenstich für den ganzjährig bespielbaren Kunstrasenplatz an der Schützenallee in Schwarzenbek vorgenommen. Rund 1,2 Millionen Euro kostet das Projekt, das Land hat 250.000 Euro an Zuschüssen gezahlt.
Sowohl für die Sportler als auch für die Verwaltungschefin war es ein wichtiges Ereignis. Während sich Kicker, Leichtathleten, Footballer und Schüler auf eine neue Anlage freuen können, war es für die Bürgermeisterin der letzte Amtsakt. Ihre Tätigkeit endet am 30. November, am Montag war ihr letzter Arbeitstag. Am 1. Dezember übernimmt Stadtjugendpfleger und stellvertretender Amtsleiter Norbert Lütjens den Chefposten im Verwaltungsgebäude. Der 50-Jährige wurde am 27. September mit fast 75 Prozent der Stimmen gewählt. Ute Borchers-Seelig war nicht für eine zweite Amtszeit angetreten.
Kunstrasen ermöglicht dauerhaften Spielbetrieb bei jedem Wetter
Den Kunstrasenplatz sieht sie als ein wichtiges Projekt an, das sie in ihrer Amtszeit bewegt hat. „Das ist ein toller Tag. Der Rasen sieht jetzt gut aus, das liegt aber daran, dass es längere Zeit keinen Spielbetrieb gab. Nach der Fertigstellung des Kunstrasens wird hier ein dauerhafter, ganzjähriger Sportbetrieb möglich sein, egal wie das Wetter auch sein mag“, sagte die Verwaltungschefin beim ersten Spatenstich mit gebührendem Abstand.
Eigentlich wäre der Anlass Grund für einen großen Festakt wie zur Einweihung des neuen Sporthauses im Herbst 2019 gewesen. Die Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie machten der Stadt und den Vereinen einen Strich durch die Rechnung.
Besonders froh sind die American Footballer des TSV, denn auch für diese relative neue Sportart in Schwarzenbek sind Linien auf dem Spielfeld eingeplant – wofür sich der TSV ausdrücklich bedankt.
Die Wolves brauchen Planungssicherheit für ihre Heimspiele
„Das bringt unseren Wolves endlich Planungssicherung für ihre Heimspiele mit bis zu 600 Zuschauern. Es wurde zunehmend komplizierter, Spieltage kurzfristig wegen der Unbespielbarkeit des Rasens abzusagen. Dafür haben die Heimspiele einen zu großen Veranstaltungscharakter, und die Kosten für Spielausfälle sind hoch“, sagte TSV-Geschäftsführer Florian Leibold. „In Zukunft sind wir durch den Kunstrasen nicht mehr vom Wetter abhängig. Das ist viel wert und entlastet auch die Ehrenamtlichen in unserem Verein, die an diesen Events beteiligt sind“, so Leibold weiter.
Auch für den SC Schwarzenbek, der voraussichtlich bald mit dem TSV fusionieren wird (wir berichteten), bringt der Kunstrasen Planungssicherheit für den Spielbetrieb. „Wir freuen uns sehr, dass es endlich geklappt hat. Wir haben lange auf diesen Moment gewartet“, sagte Uwe Kuß vom Vorstand des Fußballvereins.
Mit dem ersten Spatenstich geht eine lange Hängepartie zu Ende. Der politische Grundsatzbeschluss für den Bau war im Februar 2019 gefallen, allerdings immer wieder wegen ökologischer Bedenken hinterfragt worden. Letztlich entschieden sich die Politiker für einen Kunstrasenplatz mit Korkfüllung . Das Material ist umweltverträglich, allerdings wird es aus Portugal angefahren, was die Ökobilanz durch den langen Transportweg schmälert.
Die Bauzeit für den Sportplatz hängt stark vom Wetter ab
„Wir beginnen jetzt mit dem Bau, wie lange es dauert, hängt stark vom Wetter ab. Schließlich bekommen wir bald Winter. Mai 2021 ist für die Fertigstellung ein realistischer Termin, es könnte aber auch später werden“, sagte Planer Andreas Knoll.
Zunächst werden die alten Flutlichter abgebaut. Die Masten sollen für die neue Anlage wiederverwendet werden. „Der Platz wird bis zu einer Tiefe von 50 Zentimetern abgetragen. Dann kommt eine neue Drainage und der komplette Aufbau des neuen Kunstrasenbelags“, erläutertete Bauleiter Christian Güttler von der Firma Weitzel Sportstättenbau aus Tornesch.
Erste Pläne für den Kunstrasenplatz gab es bereits 2007, weil der Rasenplatz an der Schützenallee bei Regen wegen der schlechten Drainage nicht bespielbar ist.