Bochum. In der Bochumer Innenstadt sorgt der erste Tag des Lockdown für mäßige Besucherzahlen. Raucher können aufatmen: Es gilt – noch – kein Verbot.
Die Bochumer Innenstadt trotzt dem neuerlichen Corona-Lockdown. Am Montag ist die Fußgängerzone zwar nur mäßig gefüllt. Das sei zum Wochenbeginn aber normal, konstatiert Marc Mauer, Chef der Händlergemeinschaft IBO. Und: Wer durch die City flaniert, kann noch zur Zigarette oder einem Snack greifen. Ein Rauch- und Verzehrverbot gilt trotz Maskenpflicht nicht. Die Stadt schließt es aber auch nicht aus.
„Das ist nur konsequent“, sagt Nichtraucher Reiner Wittigmann. „Das geht zu weit!“, schimpfen Karin und Hans-Michael Menden und genießen auf einer Sitzbank eine Kippe und einen Kaffee. Geteilt waren am Montag in der Bochumer Innenstadt die Meinungen über die jüngsten Corona-Beschlüsse in Duisburg. In den Einkaufszonen mit Maskenpflicht herrscht dort ein generelles Rauchverbot. Das heißt: Der Mund-Nase-Schutz darf für die Zigarette zwischendurch nicht abgenommen oder heruntergeschoben werden. Strengere Regeln gibt es auch für Speisen und Getränke. Die Maske darf nur im Sitzen oder Stehen entfernt werden – und auch nur, wenn sich im Umkreis von zwei Metern keine anderen Personen befinden (Familienangehörige ausgenommen).
Corona in Bochum: Gastronomie darf nur noch außer Haus verkaufen
Das alles ist in Bochum nicht der Fall. „Im Moment nicht“, betont Stadtsprecher Thomas Sprenger auf WAZ-Anfrage. Das heiße nicht, dass der Krisenstab angesichts weiter steigender Corona-Zahlen „nicht auch darüber diskutieren könnte“. Essen und Trinken sind schon jetzt nur begrenzt erlaubt: Im Umkreis von 50 Metern dürfen abgeholte Speisen nicht verzehrt werden.
Wer sich stärken will, ist seit Montag komplett auf den Außer-Haus-Verkauf angewiesen: Der Lockdown verbietet Restaurants, Imbissbetrieben oder Cafés die Bewirtung in ihren Räumen. Das sei natürlich eine Schwächung für die Innenstadt und „ganz bitter“ für die betroffenen Gastronomen, weiß IBO-Vorstand Marc Mauer. Andererseits könne eine schwächer frequentierte Innenstadt nicht nur gut für die Eindämmung der Pandemie, sondern auch für die Umsätze im Einzelhandel sein. „Eine zu volle City würde viele Menschen abschrecken“, so Mauer. Daher bewerte er die Absage des Weihnachtsmarktes zwar nach wie vor als „Katastrophe“ – wenngleich eher für die Schausteller als für den Handel.
Partymeile im Winterschlaf
Der, so Mauer, habe inzwischen eigene Lösungen gefunden, um auch in Corona-Zeiten zu bestehen. Der Juwelier hat Erfolg mit einem „Privat Shopping“: einem Verkauf nach Terminvereinbarung in separaten Geschäftsräumen. Andere Händler, etwa in der Kleidungs- und Schuhbranche, richten Extra-Öffnungszeiten für ältere Risikogruppen ein.
Voll erwischt vom Lockdown wird derweil das Bermudadreieck. Nach einem nochmals gut besuchten letzten Wochenende sind weite Teile der Partymeile am Montag in einen mindestens einmonatigen Winterschlaf verfallen. Böses Erwachen nicht ausgeschlossen.
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