Bochum. Mitten in einem Gewerbegebiet liegt die Zentrale der Bochumer Tafel. Von hier aus werden Lebensmittel an Bedürftige in der Stadt verteilt.

Endlich angekommen ist die Bochumer Tafel an ihrem neuen Standort mitten im Industriegebiet Bergmannstraße in Hofstede. Seit gut vier Wochen werden in einer ehemaligen Werkshalle eines Zerspanungsbetriebes Lebensmittel für die Auslieferung vorbereitet. „Wir haben lange gesucht und nie aufgegeben. Jetzt ist für uns endlich ein Traum in Erfüllung gegangen“, freut sich Manfred Baasner, Gründer der Wattenscheider und Bochumer Tafel bei der offiziellen Eröffnung des neuen Standorts in dieser Woche.

Kürzere Wege waren sehr wichtig

Nachdem sich die Wattenscheider Tafel, bedingt durch die stetig steigende Zahl Bedürftiger, zunächst um viele dezentrale Standorte in der Stadt bemüht hatte, ging jetzt der Wunsch in Erfüllung, eine richtige Heimat für die Bochumer Tafel zu finden. „Uns ging es vor allem darum, näher bei den Unternehmen zu sein, die uns Lebensmittel zur Verfügung stellen“, so Baasner. Aber auch die Wege zu den Empfängern der Lebensmittel hätten sich in vielen Fällen deutlich verkürzt.

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Thomas Dittmann, Mitarbeiter der Bochumer Tafel, räumt am neuen Standort Obst- und Gemüse-Kisten in einen Lieferwagen.
Thomas Dittmann, Mitarbeiter der Bochumer Tafel, räumt am neuen Standort Obst- und Gemüse-Kisten in einen Lieferwagen. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Die Bochumer Tafel kann nun in der rund 350 Quadratmeter großen ehemaligen Werkshalle, die auf dem etwa vier Mal so großem Grundstück steht, auf eine sehr gute Ausstattung zurückgreifen. Kern ist eine riesige Kühleinheit, damit die Lebensmittel länger frisch bleiben. Nur dank zahlreicher Unterstützer und Sponsoren konnte die Tafel das Grundstück erwerben und die Einrichtung stemmen. Auf dem Gelände könnte die Halle sogar auf das Doppelte erweitert werden. Der Platz ist vorhanden.

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„Ihr seid unsere Retter“

Larisa Baasner, die an der Seite ihres Mannes die gute Seele der Tafel ist, berichtet, dass bedingt durch die Corona-Krise die Zahl der Bedürftigen, die auf die Lebensmittel der Tafel angewiesen sind, deutlich zugenommen habe. „Ich gehe davon aus, dass rund 25 Prozent mehr Menschen zu uns kommen.“ Darunter seien junge Leute, die durch die Pandemie ihren Job verloren haben, genauso wie ältere Menschen. Pro Woche profitieren in Bochum nach Schätzungen der Verantwortlichen mittlerweile bis zu 10.000 Menschen von den kostenlos verteilten Lebensmitteln. „Erst gestern bedankte sich eine 80-jährige Dame bei mir: ‘Ihr seid unsere Retter’“, erzählt Larisa Baasner.

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