Innenstadt. Zwölf Jahren dauert nun die Planung. Es gab verschiedene Konzepte und Standorte. Nun soll das Bochumer Gymnasium ab 2021 seine Mensa bekommen.
„Die Mensa der Goethe-Schule wird ab Herbst gebaut“: So lautete vor sechs Jahren ein Beschluss der Bezirksvertretung Bochum-Mitte. Zeitgleich mit dem Neubau an der Schiller-Schule sollte sie fertig werden. Doch es kam ganz anders. Bis heute müssen sich die Goethe-Gymnasiasten das Pausenbrot selbst mitbringen. Doch nun besteht die Aussicht auf baldigen Baustart.
Die Schulmensa ist seit 2012 geplant. Die CDU-Fraktion brachte dieses Thema in der Bezirksvertretung Mitte mehrfach auf den Tisch und fragte 2018 und 2019 an: „Wann ist mit dem Bau der Mensa zu rechnen? Seit geraumer Zeit ist beschlossen worden, dass die Goethe-Schule eine Mensa erhalten soll.“ Auch der Standort der Mensa steht nun fest. Anfang nächsten Jahres soll die Brandschutzsanierung beginnen, die sehr umfänglich wird.
Standorte in Bochum wechselten
Es gab im Laufe der Jahre mehrere Konzepte, wechselnde Standorte, bis feststand: Der Bau würde den Kostenrahmen übersteigen. Der Bau der Mensa sollte um 240 000 Euro teurer werden als die zunächst veranschlagten 1,5 Millionen Euro. Die Mehrkosten entstanden in erster Linie durch eine im Vergleich zur ersten Planung geänderten Bauwerksabdichtung und höhere Ingenieurleistungen.
Also wurden die Pläne zurückgestellt. Die mögliche Mensa wanderte dann vom neuen Schulhof hin zum alten. Aktueller Stand ist, sie in der Pausenhalle zu bauen – das war eine der ersten Entwürfe vor acht Jahren, die dann verworfen wurde, vor allem aus finanziellen Gründen.
Eigene Idee der Stadtgestalter
Die „Stadtgestalter“ hatten vor vier Jahren eine eigene Idee zum Mensa-Bau: Die neue Goethe-Mensa sollte auf dem freien Grundstück auf der Rückseite des neuen Trakts des Kunstmuseums hinter der Villa Rosenstein-Markhoff an der Goethestraße errichtet werden.
Der verglaste Speisesaal ragte dann 8-9 Meter in die Goethestraße hinein. Eine einspurige Zufahrt von der Goethestraße zum Goetheplatz verbliebe.
Die Küche der Mensa könnte ebenfalls vom Kunstmuseum zum Betrieb eines Cafés genutzt werden.
Seither folgten Pläne für verschiedene Varianten, die untersucht und berechnet wurden. Geprüft wurde sogar, die Mensa auf dem Dach zu installieren. Doch dann hätte es eines Aufzugs bedurft. Dann sollte sie mal auf dem alten, dann auf dem neuen Schulhof errichtet werden.
Den größten finanziellen Aufwand, so hieß es in einer Sitzung des Bezirks 2013, würde die Wiederherstellung des historischen Haupteingangs bedeuten: insgesamt rund 1,5 Millionen Euro, so schätzt die Verwaltung. Für das alte Portal müsste die Verwaltung verlegt werden (Kosten: 980 000 Euro); das wiederum machte den Umbau und die Renovierung des gesamten Erdgeschosses notwendig mit neuem Lehrerzimmer, neuen Klassenräumen, Böden und Türen.
Der finanzielle Aufwand wäre zu groß
Hinzu kämen neue Fenster (325 000 Euro) sowie neue Toiletten für 125 000 Euro. Fazit: Die Schulverwaltung sah sich nicht in der Lage, diese Baumaßnahme in absehbarer Zeit finanzieren zu können. Das Vorhaben müsse daher bis auf Weiteres zurückgestellt werden.
Die Goethe-Schule ist nun aktuell finanziell für die Jahre 2020-2023 im Umfang von insgesamt sieben Millionen Euro im Programm zur Sanierung von Schulen, mit Schwerpunkt Brandschutz, eingestellt. Vor dem Hintergrund, dass die Goethe-Schule wieder zu G9 zurückkehrt, müssen bis zum Beginn des Schuljahres 2026 alle dafür notwendigen baulichen Maßnahmen abgeschlossen sein. Dies beinhaltet auch den Mensa-Neubau, wie die Verwaltung mitteilt.
Platziert in der ehemaligen Pausenhalle
Es sei nunmehr mit der Schule angedacht, dass die Mensa im Bereich der bisherigen Pausenhalle realisiert werden soll. Dieses werde durch die Wiederherstellung des alten Haupteingangs möglich, da die Eingangsfunktion der Pausenhalle dadurch zukünftig entfällt. Für alle Vorhaben laufe zurzeit die Planungsphase „0“.
Zusammen mit den Zentralen Diensten, der Schulleitung und dem Schulverwaltungsamt hat es erste Gespräche gegeben. Ziel sei, präzise nach dem Bedarf der Schüler zu planen, um gleichzeitig eine optimale Abstimmung innerhalb der städtebaulichen – Rekonstruktion des alten Einganges – , organisatorischen und vor allem finanziellen Rahmenbedingungen zu erreichen.
In enger Abstimmung mit der Schule wird ein Soll-Programm erstellt. Auf dieser Grundlage könnten die Zentralen Dienste die weitere Planung erstellen. Als erster Schritt, so das Schulverwaltungsamt, würden die Planungs- und Architektenleistung für die Brandschutzarbeiten extern vergeben. Nina Menken vom Presseamt der Stadt erklärt: „Die Mensa wird im Zuge der Gesamtsanierung ,Brandschutz in Schulen’ ab voraussichtlich Frühjahr 2021 erstellt.“
Weitere Nachrichten aus Bochum lesen Sie hier