Bochum-Altenbochum. Ein eigenes Stadtteilzentrum soll Altenbochum bekommen. Die Kirche stellt dafür ihr Gemeindehaus zur Verfügung. Die Bürger sollen mitplanen.
Das katholische Gemeindezentrum Liebfrauen in Bochum-Altenbochum soll zu einem Stadtteilzentrum umgebaut werden. Damit dabei auch die Bedürfnisse der Bürger berücksichtigt werden, sollen sich die Menschen vor Ort an den Planungen beteiligen. Über einen Fragebogen können sich Interessierte einbringen. Und durchaus auch darüber hinaus.
Die Planungen für das Stadtteilzentrum laufen schon seit einigen Monaten. Treibende Kraft war zunächst die katholische Gemeinde, die sich im Zuge des Pfarreientwicklungsprozesses von ihrem Gemeindehaus trennen muss. Warum also nicht das bestehende Gebäude nebst Grundstück verkaufen und so umgestalten lassen, dass der ganze Stadtteil etwas davon hat?
Von dieser Idee inspiriert, bildete sich schnell eine Projektgruppe aus lokalen Akteuren, die sich auch schon ein paar Mal getroffen hat. Die Koordination und Steuerung dieser Gruppe hat inzwischen die evangelische Hochschule, die an der Immanuel-Kant-Straße sitzt, übernommen. „Als neutrale Instanz“, sagt Jens Koller, der zusammen mit Professor Hendrik Baumeister die Leitung inne hat.
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Einen Zeitplan für das Stadtteilzentrum habe es zwar gegeben, sagen die beiden. „Aber der war zu ambitioniert. Jetzt gehen wir lieber Schritt für Schritt.“ Bis Ende des Jahres sollen aber einige strukturelle Grundlagen geklärt sein. Etwa das finanzielle und gesellschaftliche Konstrukt: Wer besitzt das Stadtteilzentrum? Wer betreibt es? Und in welcher Form?
Stadtteilzentrum soll ein Leitbild bekommen
Auch soll ein Leitbild entwickelt werden, an dem sich die Planungen dann orientieren. „Damit können wir uns dann an mögliche Investoren wenden“, sagt Jens Koller. Und natürlich müsse ein Nutzungskonzept her: Wie soll das Stadtteilzentrum aufgeteilt sein? Wie wird es genutzt? Und vor allem – von wem?
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Hier kommen jetzt die Altenbochumer ins Spiel. „Bisher haben wir uns an den Gruppen orientiert, die das Gemeindehaus aktuell nutzen“, erklärt Jens Koller. „Aber wir wollen ja kein neues Gemeindehaus bauen und denken von daher lieber neu.“ Möglichst unter Mithilfe der Bürger im Stadtteil. Koller: „Sie sollen ,das Ding’ mitgestalten.“
Angedacht ist bisher, dass das neue Stadtteilzentrum Platz bieten soll für ein Café, für Beratungsstellen, ambulante Pflegedienste, eine Arztpraxis und für Wohnraum. Es muss sich für einen Investor ja finanziell auch lohnen. Auch Teilhabe, Inklusion und Integration sind wichtige Elemente der Planungen.
Friemannplatz nicht vergessen
„Mit dem neuen Stadtteilzentrum erhoffen wir uns auch weitere Impulse für die Nachbarschaft“, sagt Jens Koller von der Projektgruppe. Dabei hat er vor allem den Friemannplatz nebenan im Blick. Dort tue sich ja auch was.
„Den überplanen wir aber nicht mit“, so Koller. Es habe aber bereits Gespräche mit der Stadt Bochum gegeben. Damit sich die jeweiligen Planungen ergänzen „und wir uns nicht gegenseitig das Wasser abgraben“.
Das Platzangebot im offenen Erdgeschoss des Gebäudes für Altenbochumer Gruppen, Vereine, Verbände und Bürger soll auf deren Bedürfnisse zugeschnitten werden. „Umso wichtiger ist es, dass sich möglichst viele Menschen vorab einbringen und ihre Wünsche äußern“, sagt Professor Hendrik Baumeister, der mit Studierenden in einem Praxis-Projekt die Herausforderung Stadtteilzentrum begleitet.
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Die evangelische Hochschule bietet eine Beteiligung auf allen Ebenen an. Seit Freitag ist auf der Internetseite www.evh-bochum.de der Bereich „Umfrage Stadtteilzentrum Altenbochum“ freigeschaltet. Zudem liegen an mehreren zentralen Punkten Altenbochums Fragebögen zum Mitnehmen aus. Darauf ist auch ein QR-Code zu finden, der mit der Kamera eines Handy oder Tablets abfotografiert werden kann.
Wer sich darüber hinaus am Prozess beteiligen möchte, kann sich der offenen Projektgruppe anschließen. „Jeder Impuls ist uns willkommen“, sagt Jens Koller. „Umso gemeinnütziger wird das neue Stadtteilzentrum.“ Kontakt über E-Mail: koller@evh-bochum.de .
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