Bochum. Die Stadt Bochum meldet schon jetzt einen Rekord an Briefwählern. Welchen Einfluss dabei die Corona-Pandemie hat, lässt sich noch nicht bewerten.

Der Rekord ist geknackt. Noch nie zuvor haben in Bochum so viele Wählerinnen und Wähler die Möglichkeit zur Briefwahl genutzt. Mit Stand von Montag, 7. September, beantragten 69.099 Personen Briefwahlunterlagen, 1666 davon entfallen auf die Wahl zum Integrationsausschuss. „Ich bin jetzt gespannt, wie hoch die Wahlbeteiligung am Sonntag tatsächlich ausfallen wird“, gesteht Stephan Heimrath, Leiter des Amtes für Bürgerservice.

Einfluss der Corona-Krise schwer kalkulierbar

Ginge es nach den Verhältnissen bei vergangenen Wahlen, deutete sich jetzt eine Wahlbeteiligung von rund 70 Prozent an. Dies hängt damit zusammen, dass bisher der Anteil der Briefwähler und -wählerinnen zuletzt bei knapp 30 Prozent gelegen hat. „Wir wissen aber natürlich noch nicht, welchen Einfluss die Corona-Pandemie auf das aktuelle Wahlverhalten haben wird“, so Heimrath. Aufgrund dieser Zahlen nämlich eine verlässliche Prognose über eine hohe Wahlbeteiligung abzugeben, sei daher nicht statthaft.

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Noch bis Freitag, 11. September, 18 Uhr, können die Briefwahlunterlagen abgeholt werden.
Noch bis Freitag, 11. September, 18 Uhr, können die Briefwahlunterlagen abgeholt werden. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Ihre Anträge für die Briefwahl zur Kommunalwahl persönlich abgeholt haben bisher 8701 Personen. Erfahrungsgemäß ein Großteil von ihnen gibt dann sofort im Briefwahlbüro die Stimme ab. Mit 6443 dieser Anträge lag der Großteil im Briefwahlbüro in der Innenstadt. Der Eindruck der Mitarbeiter dort war zudem, dass eher Wählerinnen und Wähler im Alter von 50-plus dort ihre Briefwahlunterlagen orderten. Für die Wahl des Integrationsausschusses, bei der in Bochum rund 75.000 Menschen stimmberechtigt sind, haben bislang lediglich 1666 Personen Briefwahlunterlagen abgeholt.

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Noch bis Freitag können Briefwahlunterlagen abgeholt werden

Von Dienstag, 8. September an, empfiehlt das Wahlbüro, die Briefwahlunterlagen nicht mehr online oder per Post zu bestellen. Vielmehr sei es sinnvoll, diese im Wahlbüro oder den Bezirksverwaltungsstellen persönlich abzuholen. Dies sei spätestens bis Freitag, 11. September, 18 Uhr, möglich. Die ausgefüllten Briefwahldokumente müssen dann am Wahltag selbst bis spätestens 16 Uhr im Eingangsbriefkasten des Rathauses, Willy-Brandt-Platz, eingeworfen werden.

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Zu dieser Zeit findet dort letztmals eine Leerung des Rathausbriefkastens statt und die Umschläge können noch rechtzeitig ins Briefwahlzentrum am Neuen Gymnasium und der Hans-Böcker-Realschule transportiert werden. Später eingeworfene Stimmen können, so die Stadt, nicht mehr berücksichtigt werden.

Ganze Reihe von Sicherheitsmaßnahmen

Für die Wahl am Sonntag hat die Stadt eine ganze Reihe von Sicherheitsmaßnahmen vorbereitet, um das Ansteckungsrisiko mit dem neuen Corona-Virus so gering wie möglich zu halten.

Vor jedem Wahllokal stehen Leute einer Sicherheitsfirma, die genau den Zugang zum Wahllokal kontrollieren und auch auf Abstand vor den Lokalen achten. Drinnen werden Plexiglasschutzwände aufgestellt. Außerdem werden nach jedem Wahlvorgang die Kugelschreiber desinfiziert.

Wer Fragen hat, kann sich per Mail, wahlbuero@bochum.de, oder telefonisch ans Wahlbüro der Stadt wenden: 0234/ 910-50 52 (mo bis mi, 8-13 Uhr; do, 13-16 Uhr).

An den beiden genannten Schulen läuft nach Schließung der Wahllokale am Sonntag um 18 Uhr die zentrale Auszählung aller Briefwahl-Stimmen. Wie berichtet, hatte die Stadt – auch mit Hinweis auf die Corona-Entwicklung die Auszählkapazitäten von Briefwahlstimmen deutlich erweitert. In zwei Schulen können die Wahlhelfer nun die Stimmen auszählen und gleichzeitig die Corona-Hygiene- und Abstands-Regeln gut einhalten.

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