Bochum-Werne. Seit die Eingangshalle am Freibad in Bochum-Werne abgerissen wurde, hat sich nicht mehr viel getan. Gearbeitet wird an der Sanierung aber weiter.

So spektakulär der Abriss der alten Eingangshalle des Freibades in Bochum-Werne war, so unspektakulär geht es weiter. Seit das Abrissunternehmen Stiefel das Gebäude von 1930 im Frühjahr Stück für Stück entfernt hat, ruht die Baustelle. An der Sanierung des Freibades wird aber dennoch weiter gearbeitet. Man sieht es nur nicht.

Seit Wochen tut sich am Freibad in Bochum-Werne nichts – doch der Schein trügt

Das Gebäude ist Geschichte, das Grundstück geebnet. Die Bodenuntersuchungen sind ebenfalls weitestgehend beendet. Nun geht es daran, ein Unternehmen zu finden, das die Sanierung durchführt.

„Zurzeit befinden wir uns in der EU-weiten Vergabe der Totalübernehmerleistungen“, erklärt Christian Seger, Sprecher der Wasserwelten GmbH, die das Freibad betreibt und wieder in Schuss bringen will. „Der Vergabeprozess läuft bereits seit Mitte März und wird aufgrund gesetzlich vorgegebener Fristen vermutlich noch bis Anfang September andauern.“

Der Totalübernehmer müsse im Anschluss die Entwurfsplanung zur Baugenehmigung geben, „so dass wir mit der Aufnahme der Bautätigkeiten im vierten Quartal dieses Jahres (vermutlich Mitte November) rechnen“, sagt Christian Seger weiter.

Seit Frühjahr 2019 ist das Freibad in Bochum-Werne geschlossen. Im kommenden Jahr soll es – dann runderneuert – wieder geöffnet werden.
Seit Frühjahr 2019 ist das Freibad in Bochum-Werne geschlossen. Im kommenden Jahr soll es – dann runderneuert – wieder geöffnet werden. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Bewerber gibt es immerhin, „wir sind in den letzten Verhandlungsrunden“, teilt Seger mit. Und: „Wir gehen weiterhin davon aus, dass unser angestrebtes Ziel – die Eröffnung des Freibades im Sommer 2021 – gehalten werden kann.“ Daran halten die Wasserwelten also fest.

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6,7 Millionen Euro kostet die Sanierung des Freibades an der Bramheide. Zuvor war mit deutlich mehr kalkuliert worden. Anfangs wollten die Wasserwelten knapp 12 Millionen Euro in die Sanierung des Freibades investieren, doch weil im Juli 2019 plötzlich die sicher geglaubten Fördermittel vom Land – immerhin fast 3 Millionen Euro – ausblieben, mussten die Pläne deutlich abgespeckt werden.

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Nun fällt die Modernisierung eine Nummer kleiner aus. Insgesamt geht es den Wasserwelten darum, das Freibad wieder wirtschaftlicher zu machen. In der Vergangenheit sei der Betrieb ein ständiges Zuschussgeschäft gewesen, hatte Wasserwelten-Chef Berthold Schmitt zuletzt immer wieder betont. Auf Dauer könne das nicht gut gehen.

Seit Frühjahr 2019 geschlossen

Das Freibad Werne ist nun die zweite Saison in Folge geschlossen. Wegen massiver Bodenschäden und Schäden in der Anlagentechnik wurde das Bad im Frühjahr 2019 nicht geöffnet

Bei den vorbereitenden Arbeiten für die Freibadsaison waren erhebliche Schäden des Untergrunds, Absackungen und Schäden in der Anlagentechnik festgestellt worden. Die Sicherheit der Badegäste sei nicht gewährleistet, stellte ein Gutachter fest. Die Wasserwelten entschieden sich, zu schließen und komplett zu sanieren.

Um wieder schwarze Zahlen zu schreiben, wird die Wasserfläche deutlich reduziert – von 3350 auf 1900 Quadratmeter. Das 75-Meter-Becken, eine echte Rarität in Freibädern, wird auf 50 Meter reduziert. In die eingesparten 25 Meter wird die neue Technik eingebaut. Das Nichtschwimmerbecken wird verkleinert, allerdings um den Kleinkinderbereich erweitert. Durch das Zentrieren der Becken braucht es weniger Aufsichtspersonal, was laut Schmitt ebenfalls enorme Kosten spart.

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Vor allem die Pläne für den Neubau des Eingangsgebäudes mussten aufgrund der weggefallenen Fördermittel neu geschmiedet werden. Über eine Tiefgarage sollte ursprünglich ein zweigeschossiges Gebäude gebaut werden. Über die Vermietung von Fitness-, Kurs- und Quartiersräumen sollen Einnahmen generiert werden.

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Nun kommt alles anders: Eine Tiefgarage gibt es nicht, und eine zweite Etage ebenso nicht. Dafür aber dennoch im Sommer 2021 hoffentlich ein schmuckes neues Freibad.

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