Bochum. Bogestra-Bahnen fahren nicht nur durch das Ruhrgebiet, sondern auch durch Städte im Ausland. Das Verkehrsunternehmen erklärt, warum das so ist.

„In welcher Stadt bin ich?“, hat Bochumer Volker Steude die Mitglieder einer Facebook-Gruppe gefragt und ein Foto gepostet. Zu sehen ist eine Straßenbahn mit der Aufschrift „Bogestra“, doch die Endhaltestelle, die an der Vorderseite der Bahn aufleuchtet, erinnert so gar nicht an eine der Städte, in denen die Bogestra Fahrzeuge betreibt. Steude löst auf: Er hat das Foto in der polnischen Stadt Lodz gemacht. Doch wie kommt die Bahn dorthin?

Die Antwort gibt eine Nachfrage bei der Bogestra: „In den vergangenen Jahrzehnten sind immer einmal wieder ausgemusterte Straßenbahn-Triebwagen der Bogestra an Verkehrsunternehmen in anderen Ländern gegangen“, teilt Unternehmenssprecher Christoph Kollmann mit. Die weitere Nutzung der ausgemusterten Straßenbahnen komme daher, dass diese Fahrzeuge an anderen Orten noch weiter verwendbar sind, so dass sie bei der Bogestra erworben würden. Im vergangenen Jahrzehnt betreffe das die Fahrzeugtypen „M-Wagen“ und „NF6D“, so Kollmann weiter.

Bahnen gingen in den vergangenen Jahren nach Polen und in die Türkei

Seit dem Jahr 2011 wurden über 40 Fahrzeuge nach Lodz gebracht, zudem gingen 13 ins türkische Bursa. Kollmann: „Teilweise werden ehemalige Schienenfahrzeuge von uns auch in Orten in Deutschland weiterverwendet. So wurde im Jahr 2017 unser ausgemusterter Schleifwagen nach Schöneiche bei Berlin abgegeben.“

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Bereits in den 1990er Jahren sind Bahnen der Bogestra vom Typ GT6 nach Deutschland und ins europäische Ausland gegangen. In unterschiedlichen Stückzahlen wurden sie an Verkehrsbetriebe in Gent (Belgien), Arad (Rumänien), Lille (Frankreich), Gotha (Deutschland) und Innsbruck (Österreich) abgegeben.

Ob bald wieder Bahnen ins Ausland gehen, steht noch nicht fest

„Bis auf einzelne Fahrzeuge, die noch in Arad im Einsatz sein könnten, sind diese Bahnen aber inzwischen auch dort ausgemustert worden“, so Kollmann. Die Orte, in die Bahnen gegangen sind, ergaben sich aus dem Fahrzeugbedarf der dortigen Verkehrsbetriebe, der durch den Kauf der ausgemusterten Bahnen bei uns gedeckt werden konnte. Vor dem Kauf prüfen die Verkehrsunternehmen, ob die ausgemusterten Bahnen zu ihrem Netz passen. Ob die nächsten auszumusternden Straßenbahnen auch ins Ausland verkauft werden, steht laut Kollmann aktuell aber nicht fest.

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