Bochum-Linden/-Dahlhausen. Der Linden-Dahlhauser Kanu-Club schickt vier Kanuten zur Meisterschaft nach Duisburg. Nicht die einzige gute Nachricht des Bochumer Vereins.
Ungewöhnlich spät beginnt in diesem Jahr die Rennsportsaison für den Linden-Dahlhauser Kanu-Club (LDKC): Bedingt durch die Corona-Krise wurden sämtliche Frühjahrsregatten gestrichen oder auf den Herbst verlegt. Die Sportler des LDKC nutzten die Zeit der Kontaktsperre zum individuellen Kraft und Athletiktraining. Nach den Lockerungen konnte sie direkt wieder das spezifische Bootstraining – natürlich unter Beachtung des vereinseigenen Hygienekonzeptes – aufnehmen. Wie sehr sich die Mühen gelohnt haben, wissen einige Spitzen-Kanuten des LDKC schon am kommenden Wochenende. Denn dann stehen Deutsche Meisterschaften an.
Bochumer Verein ist stolz auf „Spitzensportler aus dem eigenen Nest“
„Zu trainieren war für die Jungs gar nicht so einfach“, sagt Manfred Wittmann vom LDKC. „Bei uns unten an der Ruhr ist momentan der Bär los. Nicht nur die Ruhrwiesen, auch unsere Stege werden von den Menschen, die sich in Corona-Zeiten im Freien treffen, belagert. Da kommen unsere Jungs mit ihren Booten kaum ins Wasser.
Irgendwie haben sie es aber doch geschafft. Mussten sie auch, denn jetzt am Wochenende geht es um echten Spitzensport, wenn Kanuten aus ganz Deutschland vom 7. bis 9. August auf der Regattabahn in Duisburg um die Titel kämpfen. Deutsche Meisterschaften der Altersklasse Junioren und Leistungsklasse – nach Corona direkt der erste Härtetest auf dem Wettkampfkalender.
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Der LDKC hat dabei gleich vier heiße Eisen im Feuer, „Spitzensportler aus unserem Nest“, sagt Manfred Wittmann stolz. Nachwuchstalent Christopher Kohlen geht nach dem Wechsel von der Jugend in die Juniorenklasse über die 500- und 1000-Meter-Strecke an den Start. Für das Mitglied der DKV-Nationalmannschaft geh es um die erneute Qualifikation für die Olympic Hope Games in Szeged/Ungarn, welche für September geplant sind. Jüngst absolvierte Kohlen ein einwöchiges Trainingslager im Bundesleistungszentrum in Duisburg, um sich auf die Regatta bestmöglich vorzubereiten.
In der Leistungsklasse messen sich LDKC-Neuzugang Leonard Bals, Rückkehrer Nico Pickert und der langjährige LDKC-Kanute Jan Finkenberg im Einer-Canadier über die 200-Meter-Sprintdistanz mit den besten Kanuten Deutschlands, darunter viele Medaillengewinner bei Olympischen Spielen sowie Welt- und Europameisterschaften. Heimtrainer Friedhelm Gropp zeigt sich im Vorfeld der Regatta zuversichtlich: „Die Athleten haben die Corona-Zeit gut überstanden, und konnten in den letzten Wochen das Programm voll durchziehen. Jetzt wollen wir abwarten, wie die Regatta verläuft.“
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Auch Manfred Wittmann ist zuversichtlich, dass das LDKC-Quartett gute Platzierungen einfahren wird. Seine Hoffnungen ruhen vor allem auf dem hochtalentierten Christopher Kohlen und auf Nico Pickert. Wittmann: „Der war früher schon bei Junioren-Weltmeisterschaften weit vorn.“
LDKC erhält Förderung für barrierefreien Umbau
Auch abseits des Leistungssports hat der LDKC Positives zu berichten: Die über das NRW-Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ beantragten Mittel für einen barrierefreien Umbau des Vereinsgeländes- und heims hat der Kanuverein nun die Zusage erhalten. „Dadurch können wir jetzt unser Projekt, künftig auch integratives Kanufahren anzubieten, realisieren“, freut sich Manfred Wittmann.
Finanzspritze gegen den Sanierungsstau
Zur Behebung des massiven Modernisierungs- und Sanierungsstaus bei Sportstätten stehen mit dem Sportstättenförderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ bis zum Jahr 2022 insgesamt 300 Millionen Euro zur Verfügung, von denen Sportvereine und -verbände profitieren können. „Moderne Sportstätte 2022“ zielt konkret auf die Modernisierung und Sanierung von Sportstätten, die sich im Eigentum von Sportvereinen oder -verbänden befinden beziehungsweise gepachtet oder langfristig gemietet sind.
Nicht nur der LDKC, auch andere Bochumer Vereine kommen in den Genuss von Fördermittel. So bekommt beispielsweise die DLRG Bochum-Süd einen Zuschuss im sechsstelligen Bereich für ein neues Vereinsheim.
Insgesamt rund 100.000 Euro will der LDKC an der Ruhrmühle investieren. Der Großteil davon, 78.000 Euro, werden gefördert. Die Planung läuft nun auf Hochtouren. Vieles wolle der Verein mit eigener Muskelkraft und in Eigenregie schaffen. „Wie wir das angehen, müssen wir den Geldgebern nun noch nachweisen“, sagt Wittmann.
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