Bochum. Der Bahnhof Langendreer leidet wie viele Veranstalter in Bochum unter der Corona-Krise. Aber es gibt schon Pläne für den Neustart im Herbst.

Der Bahnhof Langendreer wird, wie alle Veranstalter in Bochum, schwer von der Corona-Krise getroffen. So gut wie alle Angebote des soziokulturellen Zentrums lagen aufgrund der Pandemie still. Aber nun regt sich wieder was. Und es gibt schon Pläne für den Neustart im Herbst. Die WAZ sprach mit Uwe Vorberg aus der Geschäftsführung des K-Bahnhofs.

Wie stellt sich die Situation im Kulturzentrum aktuell da?

Uwe Vorberg: Wir machen langsam wieder auf, nachdem der Betrieb in den letzten Wochen und Monaten wegen Corona komplett eingestellt werden musste. Die meisten Mitarbeiter sind noch in Kurzarbeit, aber einige Angebote laufen bereits wieder. Das Kino Endstation zum Beispiel spielt wieder an vier Tagen in der Woche, versuchsweise. Wir müssen schauen, ob die Angebote überhaupt angenommen werden.

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Der Sommer ist meist veranstaltungsärmer, spielt Ihnen das in die Karten?

Im Sommer ist grundsätzlich weniger los, das stimmt, aber vereinzelte Veranstaltungen wurden und werden angeboten. Im kleinen Rahmen finden Workshops, Abendveranstaltungen und Streams statt, wobei alle Veranstaltungen auf der Homepage und auf Facebook zu finden sind, weil wir zurzeit keine festen Programme herausgeben können. Veranstaltungen im Bahnhof Langendreer sind unter den derzeit gültigen Auflagen bestuhlt mit bis zu 140 Personen möglich. Unbestuhlte Konzerte, Partys oder größere Kabarettveranstaltungen sind bis auf Weiteres noch nicht realisierbar. Auch unser traditioneller Sommerschwerpunkt, das Odyssee-Weltmusik-Festival auf der Freilichtbühne Wattenscheid, fällt wegen Corona in diesem Jahr aus.

Uwe Vorberg aus der Geschäftsführung des Bahnhofs Langendreer befürchtet „härtere Zeiten“ für das soziokulturelle Zentrum im Bochumer Osten
Uwe Vorberg aus der Geschäftsführung des Bahnhofs Langendreer befürchtet „härtere Zeiten“ für das soziokulturelle Zentrum im Bochumer Osten © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Wie könnte es im Herbst weitergehen?

Was in den nächsten Wochen läuft, ist auch als Test für die Abläufe unter Corona-Bedingungen gedacht. Funktioniert alles richtig, sind alles Hygieneregeln erfüllt usw. Anfang September soll der Betrieb in der Halle wieder anlaufen, für, wie gesagt, maximal 140 Zuschauer. Normalerweise fasst die Halle 250 Besucher, aber an Live-Auftritte vor „vollem Haus“ ist natürlich gar nicht zu denken.

Wie wirkt sich die Krise finanziell aus?

Im Moment ist das noch nicht das große Problem, wir haben Kurzarbeit, der Betrieb ruht in großen Teilen und es gibt Rücklagen. Anders sieht das aus, wenn der Kostenapparat wieder unter Normallast läuft.

Inwiefern?

Wegen der Einhaltung der Corona-Regeln müssen wir bei den kommenden Veranstaltungen mehr Personal vorhalten – bei weniger Besuchern, was natürlich auch weniger Eintrittseinnahmen bedeutet. Dazu kommt, dass der für die Querfinanzierung wichtige Thekenumsatz sicher nicht das gewohnte Level erreichen wird. Wir werden also höhere Kosten bei weniger Einkünften haben. Die härteten Zeiten kommen erst noch.

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Mit Finanzlöchern ist also zu rechnen?

Davon ist auszugehen. Der Jahresetat des Bahnhof Langendreers umfasst rund 1,2 Millionen Euro, davon sind 400.000 städtische Zuschüsse, es gibt neben der Landesförderung auch Gelder aus dem NRW-Soforthilfeprogramm. Wegen der beschriebenen Probleme und Umstände wird das aber nicht reichen. Wir hoffen, wie alle soziokulturellen Zentren, um Unterstützung durch den Bund. Aber ob und was sich in diese Hinsicht tut, stellt sich wohl erst nach dem Sommer heraus.

>>> Info Restaurant & Programm

Das Restaurant „K-Manns“ im Bahnhof Langendreer, Wallbaumweg 108, ist geöffnet. Tischreservierungen sind wünschenswert, telefonisch unter 0234/93828109 oder per Email unter kontakt@k-manns.de.

Über das Programm und die laufenden Änderungen und Neuerungen informiert zeitnah die Homepage www.bahnhof-langendreer.de

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