Werne-Vollmond/Rosenberg. Müllfrevler laden einfach ab auf Kosten der Allgemeinheit. In Bochum stößt das in Werne und auf dem Rosenberg den Nachbarn sauer auf.
Grund zu feiern hätte der Umweltservice Bochum dieser Tage, besteht der USB doch gerade seit 25 Jahren und kann dabei einen unterhaltsamen und informativen Rückblick durch die Zeit anbieten. Denn die Stadtreinigung und Abfallsammlung in Bochum liegt nun auch stattliche 120 Jahre bei der Stadtverwaltung, sprich: in öffentlicher Hand. Ob wirklich gefeiert wird angesichts der vielen negativen Beispiele für den Umgang mit dem Müll, das darf bezweifelt werden, denn am Ende fällt das Fehlverhalten einiger Unbelehrbarer auf alle zurück.
Zwei Beispiele drängen sich gerade in jüngster Zeit immer wieder negativ in den Blickpunkt, am Ümminger See und auf dem Rosenberg. Am Depot-Containerstandort an der Industriestraße am Rande des Naherholungsgebietes Ümminger See werden mit abstoßender Regelmäßigkeit werden nicht allein nur regelrechte Wagenladungen von Kartonagen und Altpapier abgeladen, und das immer wieder auch zwischen den Containern, daneben oder dahinter.
Immer wieder auch Sperrmüll
Außerdem müssen Spaziergänger und Bewohner der Siedlung am Koppstück gleich gegenüber auch immer wieder feststellen, dass Sperrmüll dazugeworfen wird. Dirk Meyer, selbst Anwohner und Vorsitzender der SPD-Bezirksfraktion Bochum-Ost, ist inzwischen so weit, offen zu fragen, ob dieser Container-Standort nicht besser eingezogen werden sollte.
Denn grundsätzlich, so weist der USB auf seiner Homepage hin, sind die Container nur für die gelegentlich anfallenden Mengen an Altpapier gedacht, die die blauen Tonnen in Privathaushalten nicht fassen. Vor allem aber ist vom fraglichen Platz an der Industriestraße gesehen der Wertstoffhof an der Brandwacht nicht weit, der weit mehr Wertstoffe nahezu aller Art kostenlos entgegen nimmt. Auch die Zentraldeponie Kornharpen und deren Wertstoffhof ist nicht weit entfernt.
Verlagerung des Platzes nicht sinnvoll
„Wer macht sich denn da die Mühe, praktisch ein ganzes Wohnzimmer in seinen Kofferraum zu wuchten und möglichst unbemerkt zur Industriestraße zu karren?“ fragt sich Meyer kopfschüttelnd. Gleiches gilt für die Unmengen an Altpapier. „Da wird doch der Service-Gedanke des USB-Angebots völlig unterlaufen“, stellt er fest.
Jörn Denhard, Sprecher des Umwelt-Service Bochum, kennt die Problematik des Standortes Industriestraße, und hat Zweifel, ob die Verlegung der Container an eine Alternativstelle in das nahe Industriegebiet Mansfeld das Problem lösen würden. Dazu müsste auch ein Vorgang in der Bezirksvertretung angestoßen werden.
Auch der Platz an der Rosenbergstraße ist im Blickpunkt des USB, „wir leeren hier zweimal pro Woche“, erklärt Denhard mit Bick auf den Abfuhrplan, „und außerdem räumen unsere Leute auch rund um die Container auf“, unterstreicht er.
Unterflur-Platz am Rosenberg geplant
Hinzu kommt, dass vor dem ehemaligen Nordbad ganz in der Nähe ein weiterer Containerplatz zur Verfügung steht. Jürgen Wandel, direkter Anwohner der Rosenbergstraße, hat in der letzten Zeit die Bezirksverwaltungsstelle, das Seniorenbüro Nord, die Hotline der Stadtverwaltung unter 115 eingeschaltet und beinahe resigniert. „Entweder landet man in der Warteschleife oder bekommt zu hören, es sei zu wenig Personal da, keiner kümmert sich wirklich. Dabei haben wir hier schon Ratten gesehen.“
Veränderungen stehen im Bochumer Norden aber ohnehin auf der Agenda, weiß Jörn Denhard, denn auf dem Rosenberg ist der Bau eines weiteren Unterflur-Container-Platzes in der Nähe der Ladenzeile vorgesehen. Die hat der USB inzwischen in Wattenscheid und im Bochumer Süden bereits an zwei Stellen eingerichtet. „Wir können nach den positiven Erfahrungen in privaten Siedlungen auch bei unseren Unterflur-Standorten feststellen, dass die sich besser ins Straßenbild einpassen und insgesamt auch gut angenommen werden.“