Bochum-Langendreer. Zwei Bücherschränke des Bochumer Vereins „Langendreer hat’s“ sind nachts durch Böller zerstört worden. Die Ehrenamtler wollen für Ersatz sorgen.
Karsten Höser vom Verein „Langendreer hat’s“ mochte am Freitagmorgen seinen Augen nicht trauen: Zwei Bücherschränke, die der Verein vor der Christuskirche im Stadtteil aufgestellt hat und seither mit ehrenamtlichem Engagement pflegt, sind in der Nacht durch Böller demoliert worden.
„Tags zuvor habe ich dort noch alles auf Vordermann gebracht, die Bücher neu sortiert und eingeordnet. Das ist reine Zerstörungswut.“ Vandalismus erleben die Langendreerer immer mal wieder. Aber das hier, das tut besonders weh. Zwar sind die Fächer mit Plexiglasscheiben vor den Witterungsverhältnissen geschützt, konnten Böllern allerdings nicht standhalten.
Zwei Schränke Am Stern
Zeitgleich mit den Schränken vor der Kirche hat der Verein „Am Stern“ 2016 zwei Bücherschränke installiert. Finanziell gefördert wurde das Projekt damals von Bochum-Marketing; Langendreer hat’s bekam damals den Zuschlag beim Stadtteilwettbewerb. Die Restkosten sind von den beiden Vereinen Laden e. V. und Langendreer hat’s übernommen worden. Hergestellt wurden die Schränke in der Werkstatt Constantin.
Offenen Bücherschränke gib es in immer mehr Stadtteilen, denn sie erfreuen sich bei den Bürgern großer Beliebtheit. Bücher werden dabei aus den Schränken herausgenommen und auch hineingestellt. „Es soll ein reger Austausch stattfinden. Es können auch Bücher herausgenommen werden, ohne, dass gleich welche dazu gestellt werden müssen. Dabei soll es kein Ort sein, wo die nicht mehr gebrauchten Bücher kistenweise entsorgt werden“, so Karsten Höser, Vorsitzender von „Langendreer hat’s“, im Winter 2016 bei der Eröffnung.
Ehrenamtler pflegen die Schränke
Ehrenamtliche Helfer schauen regelmäßig vorbei und achten auf den Zustand der Bücher und der Schränke. Viele aus dem Verein betreuen so das Projekt mit Herzblut und achten darauf, dass die Lektüre einladend präsentiert wird.
Auf jeden Fall will der Verein für Ersatz sorgen. Karsten Höser: „Zunächst wollen wir sehen, ob sich die Schränke reparieren lassen. Wenn sie zu sehr zerstört sind, müssten neue angeschafft werden. Das müssten wir dann aus der Vereinskasse bezahlen, denn eine neuerliche Förderung wird es nicht geben. Wir setzen alles daran, das Angebot aufrecht zu erhalten, doch es wird nicht leicht.“