Bochum. Ein Kellerbrand machte elf Bochumern die Flucht über das Treppenhaus unmöglich. Ein Video zeigt die Rettungsaktion durch 70 Einsatzkräfte.

Nach dem Kellerbrand in einem Wohnhaus nahe dem Bergbaumuseum Bochum dauern die Untersuchungen der Brandermittler weiter an. Ein Handyvideo zeigt die Rettungsaktion von elf Bewohnern über die Drehleiter der Feuerwehr, an der 70 Einsatzkräfte beteiligt waren:

Bochum- Kellerbrand in der Nähe des Bergbaumuseums

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    Aus dem verrußten Kellerschacht stieg in der Brandnacht Glut und Rauch empor. Brand Frank Steinke sitzt im Eingang seines Mehrfamilienhauses an der Westhoffstraße in Bochum, das am Donnerstagmorgen Schauplatz einer Feuerwehr-Rettungsaktion mit 70 Rettungskräften geworden ist. Zur Untersuchung der Brandursache wurde in den Morgenstunden nach dem Brand der Fußweg vor dem Haus mit einem Bagger aufgegraben.
    Aus dem verrußten Kellerschacht stieg in der Brandnacht Glut und Rauch empor. Brand Frank Steinke sitzt im Eingang seines Mehrfamilienhauses an der Westhoffstraße in Bochum, das am Donnerstagmorgen Schauplatz einer Feuerwehr-Rettungsaktion mit 70 Rettungskräften geworden ist. Zur Untersuchung der Brandursache wurde in den Morgenstunden nach dem Brand der Fußweg vor dem Haus mit einem Bagger aufgegraben. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

    Am Donnerstagmorgen gingen um vier Uhr mehrere Notrufe bei der Feuerwehr Bochum ein. Durch einen lauten Knall aus dem Keller, das Piepen eines Rauchmelders und dichtem Rauch aus dem Treppenhaus waren die zwölf Bewohner der Hauses aus dem Schlaf geschreckt worden. Während sich ein Bewohner durch die Haustür ins Freie retten konnte, versperrte dichter Rauch im gesamten Treppenhaus den elf weiteren Bewohnern der höheren Etagen den Weg ins Freie. Bis zum Eintreffen der Feuerwehr gegen 4.10 Uhr verharrten die Bewohner an ihren geöffneten Fenstern.

    70 Bochumer Einsatzkräfte sind bei der Rettungsaktion und den Löscharbeiten im Einsatz

    Die 70 eintreffenden Einsatzkräfte brachten die elf eingeschlossenen Bewohner bis 4.35 Uhr über die Fenster ins Freie, wo sich durch die Leitende Notärztin und Sanitäter untersucht wurden. Alle zwölf Bewohner blieben nach Angaben der Feuerwehr leicht verletzt, niemand musste ins Krankenhaus gebracht werden. „Unsere erste Maßnahme war die Rettung über die Drehleiter“, erklärt Thomas Lindemann, der Einsatzleiter der Feuerwehr.

    Eine Waschmaschine im Keller des Hauses sei die Ursache des Brandes gewesen, sagt Lindemann am Morgen des Brandes vor Ort. Ein Bewohner will vor dem Brand einen lauten Knall aus dem Keller vernommen haben und vermutet ein Defekt am Sicherungskasten. „Die Brandschutztür zum Keller stand mal wieder offen“, erklärt sich ein anderer Bewohner die starke Rauchentwicklung im Treppenhaus, die den Bewohnern den Fluchtweg abschloss.

    Bis auf weiteres stehen den zwölf Bewohnern des Mehrfamilienhauses an der Westhoffstraße 32 in Bochum weder Strom noch Wasser zur Verfügung. Die Brandermittlung dauert an.
    Bis auf weiteres stehen den zwölf Bewohnern des Mehrfamilienhauses an der Westhoffstraße 32 in Bochum weder Strom noch Wasser zur Verfügung. Die Brandermittlung dauert an. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

    Brandermittler untersuchen den Brandort nahe dem Bergbaumuseum Bochum

    Nach dem Ende der Löscharbeiten setzte die Feuerwehr im Keller und Hausflur zwei Lüftungsmaschinen ein, um die Wohnungen für die Bewohner wieder betretbar zu machen. Zur Untersuchung der Brandstelle wurden Brandermittler hinzugezogen, die den Kellerbereich nach dem Ende des Feuerwehreinsatzes versiegelten. Gegen 8 Uhr begannen Bauarbeiter vor der Eingangstür damit, den Boden bis auf die Ebene des Kellers mit einem Bagger auszuheben. Nach WAZ-Informationen ergab die Freilegung der Elektrik, die Stromleitung sei unbeschädigt.

    Löschzüge der Feuerwehren Wattenscheid, Innenstadt sowie die Freiwillige Feuerwehr Bochum-Mitte und Freiwillige Feuerwehren aus dem restlichen Stadtgebiet waren im Einsatz. „Die Löscheinheiten Wattenscheid-Mitte, Höntrop, Eppendorf und Altenbochum wurden zur Besetzung der verwaisten Berufsfeuerwehrwachen alarmiert“, teilte die Feuerwehr nach dem zweistündigen Einsatz mit.

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