Bochum-Querenburg. Vor einem Jahr hat das Dach der Sporthalle an der Markstraße in Bochum gebrannt. Passiert ist seitdem nichts. Außer vor Gericht.
Fast genau ein Jahr ist es her, dass das Dach der Sporthalle hinter der Erich-Kästner-Gesamtschule in Bochum-Querenburg gebrannt hat. Noch immer sieht es dort so aus wie am Tag nach dem verheerenden Brand. Denn passiert ist an dem Gebäude seither nichts. Wann und ob die Halle saniert wird, ist völlig offen. Denn aktuell wird vor Gericht gestritten, wer für den entstandenen Schaden aufkommen muss.
Nach dem Brand: Sporthalle in Bochum-Querenburg kann weiter nicht genutzt werden
Die Sommerferien 2019 hatten gerade begonnen, da nahm das Unheil unweit der Erich-Kästner-Schule seinen Lauf. Bei Dachdeckerarbeiten – so lauteten damals die ersten Informationen – sei am Mittag des 18. Juli das Dach in Brand geraten. Bis zu 100 Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen und hatten am späten Nachmittag alles unter Kontrolle.
Schulleiter Ludger Jonischeit war zu diesem Zeitpunkt noch im Dienst und freute sich schon auf den Venedig-Urlaub. Dann sah er die Rauchwolken. Das einzig Positive war für ihn, dass das Feuer außerhalb der Schulzeit ausbrach und niemand zu Schaden kam. Doch für Jonischeit begann damit das Rechnen: Wie verteile ich den Schulsport von zwei auf nur noch eine zu nutzenden Turnhalle?
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„Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass die Halle langfristig nicht genutzt werden kann“, hatte Stadtsprecher Peter van Dyk damals auf WAZ-Anfrage geäußert. Wie recht er doch behalten sollte. Heute ist er wieder Ansprechpartner in Sachen „Sporthalle an der Markstraße“. Viel sagen kann er nicht: „Wir als Stadt Bochum liegen in einem Rechtsstreit mit der Dachdeckerfirma. Das ist ein laufendes Verfahren.“ Darüber gebe man grundsätzlich keine Auskunft.
Wer ist verantwortlich? Und um welche Summe geht es?
Vor Gericht geht es um die Frage, wer für den ganzen Schaden bezahlen muss. „Das ist strittig“, sagt Peter van Dyk. Es gehe „um die Summe und die Verantwortlichkeit“. Um beides zu klären, müsse ein Sachverständigen-Gutachten erstellt werden. Dann sei auch grundsätzlich erst klar, ob die Statik der Halle noch gegeben ist und eine Sanierung lohnt. Oder ob es auf einen Abriss und anschließenden Neubau hinausläuft. Auch der Kostenrahmen und Zeitplan stünden dann erst fest.
Aus Sicht der Stadtverwaltung sei diese Entwicklung sehr bedauerlich, teilt Peter van Dyk mit. Dieser Rechtsstreit werde ja quasi „auf dem Rücken der Allgemeinheit ausgetragen“. Denn die Doppel-Sporthalle wird dringend benötigt. Nicht nur der Schulsport hat seit einem Jahr mit Einschränkungen zu leben. Die Erich-Kästner-Gesamtschule hat 130 Sportstunden auf die Woche zu verteilen. Mit nur einer Halle können 90 gestemmt werden. Das Neue Gymnasium und die Hans-Böckler-Realschule hatten die Halle ebenfalls genutzt.
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Auch die Sportler der Hochschulen sind betroffen. Und einige Sportvereine. „Sie müssen weiterhin auf andere Hallen verteilt werden“, sagt van Dyk. Denn was er vor einem Jahr gesagt hat, gilt ja leider noch immer: „Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass die Halle langfristig nicht genutzt werden kann.“
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