Bochum. Die Bundespolizei hat am Sonntag eine illegale Techno-Party auf einem Bahngelände in Bochum gestoppt. Gefeiert wurde offenbar schon seit Freitag.

Die Bundespolizei hat am Sonntag eine offenbar dreitägige Techno-Party in einem Keller im Bochumer Stadtteil Ehrenfeld beendet. Dafür musste die benachbarte Zugstrecke zwischen Essen und Bochum kurzzeitig gesperrt werden.

Um 13.45 Uhr war die Bundespolizei (sie ist für die Sicherung der Bahnanlagen zuständig) von einem Zeugen alarmiert worden. Mehrere Personen hielten sich im Gleisbereich an der Oberen Stahlindustrie auf – offensichtlich, um ihre Notdurft zu verrichten.

38 Personen wurden angetroffen

Schnell war klar: Es handelt sich um eine illegale Techno-Party. Gefeiert wurde – so die Bundespolizei – im Keller eines leerstehenden Bahngebäudes, mutmaßlich schon seit Freitag.

„Als unsere Einsatzkräfte eintrafen, flüchteten einige Besucher über die angrenzenden Gleise. Sie konnten aber gefasst werden“, berichtet die Bundespolizei, die von Beamten der Polizei Bochum unterstützt wurde. Das Gebäude wurde umstellt. Von insgesamt 38 Personen im Alter von 18 bis 46 Jahren wurden die Personalien aufgenommen.

Bahnverkehr musste gestoppt werden

Dabei blieb es nicht. Bei drei Techno-Tänzern (18, 24 und 29 Jahre) wurden laut Polizei geringe Mengen Marihuana und Amphetamine gefunden. Ein 46-Jähriger trug ein verbotenes Einhandmesser bei sich. Ein 34-Jähriger war im Besitz von 18 nicht zugelassenen Feuerwerksböllern. Es drohen Strafanzeigen wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz, Waffengesetz und Betäubungsmittelgesetz.

„Gegen die gesamte Gruppe werden derzeit weitere Maßnahmen geprüft“, teilt ein Polizeisprecher mit. Dabei geht es u.a. um Hausfriedensbruch und Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung. Die Partygäste müssen sich wohl auch wegen Gefährdung des Bahnverkehrs verantworten.

Techno-Partys sind nicht selten

Techno-Partys in leerstehenden Gebäuden und Kellern werden in Bochum an nahezu jedem Wochenende gefeiert, heißt es in Szenekreisen: oft nur Insidern bekannt und organisiert über die sozialen Medien. Dass die Partys drei Tage dauern, sei dabei nicht ungewöhnlich.

Drogen spielten dabei eine zentrale Rolle. So bestätigt die Bundespolizei auf WAZ-Anfrage, dass „ein Großteil der Partybesucher im Ehrenfeld wegen Drogenverstößen einschlägig polizeibekannt“ sei.