Wattenscheid-Westenfeld. Mit dem „Neuen Bahnhofsquartier Wattenscheid“ will die Stadt ein Gebiet entwickeln, das vorhandene und neue Gewerbe- und Wohnnutzung kombiniert.

Das große Quartier soll durch eine Verlängerung des Personentunnels direkt an den Bahnhof Wattenscheid angebunden werden. Am 10. März fand dazu eine Auftaktveranstaltung statt, bei der viele Bürger sehr kontrovers und lebhaft über den Vorentwurf diskutierten und Anregungen, Kritik und Ideen äußerten.

Lebhafte Diskussion in der Bürgerversammlung

Die beauftragten Planungsbüros haben unter Berücksichtigung der eingebrachten Anregungen und Ideen erste städtebauliche Entwürfe erarbeitet. Diesen Zwischenstand der Entwürfe stellt die Stadt ab dem 18. Juni vor. Dabei werden verschiedene Formate gewählt, um möglichst allen Gruppen gerecht zu werden. Damit will die Stadt auch in Corona-Zeiten sicherstellen, „dass sich alle interessierten Bürger intensiv einbringen können“.

Hoffnung auf Unterstützung

„Zugunsten der Not- und Katastrophenhilfsorganisation Medair machen mein Sohn und ich mit dieser Radtour-Aktion auf die Not von Menschen in anderen Teilen der Welt aufmerksam“, erklärt Thomas Bernd.

Sie hoffen, dass viele Bürger die Aktion mit Spenden unterstützen. Die beiden haben in den vergangenen Monaten immer wieder für den großen Trip trainiert.

Vom 18. bis 24. Juni werden die Pläne im Foyer der Jahrhunderthalle ausgestellt. Zu bestimmten Zeiten besteht die Möglichkeit, mit den anwesenden Mitarbeitern der Stadt ins Gespräch zu kommen und Ideen einzubringen.

Nähere Informationen dazu sind im Internet unter www.bochum.de/bahnhofsquartier-wattenscheid zu finden. Dort findet auch eine Online-Beteiligung statt, bei der die Planentwürfe angesehen werden können. Außerdem kann man online Fragen stellen und Stellungnahmen abgeben.

Darüber hinaus findet am Dienstag, 23. Juni, von 18 bis 19.30 Uhr in der Jahrhunderthalle eine zusätzliche Präsentation und Erläuterung der Entwürfe zum neuen Bahnhofsquartier durch die jeweiligen Planungsteams statt. Bei der Auswahl der Räumlichkeit, der Anzahl der Teilnehmer sowie dem Ablauf der Veranstaltung legt die Stadt großen Wert auf den Gesundheitsschutz und die Einhaltung der Hygieneempfehlungen. Für die Veranstaltungen sind daher Mund-Nasen-Bedeckungen mitzubringen.

Im Anschluss an diese Beteiligungsphase bearbeiten die Planungsteams den Sommer über weiter an den Plänen. Im August können sich die Bürger laut Stadt dann erneut über die Planungen informieren.

„Meilenstein“ geplant

Das „Neue Bahnhofsquartier“ soll ein Meilenstein in Wattenscheids Stadtentwicklung werden. In der Bürgerversammlung im März flogen allerdings die Fetzen. Geplant ist ein ein großes, gemischt genutztes Quartier, „das vorhandene und neue Gewerbe- und Wohnnutzungen verträglich miteinander kombiniert“, so die Stadt. Zwischen 450 und 600 Wohneinheiten sind geplant. Das Quartier soll u.a. durch eine Verlängerung des Personentunnels fußläufig an den Bahnhof angebunden werden. Die Haupterschließung für den Kfz-Verkehr soll über Kant-, Isenbrock- und Ridderstraße sowie Wilhelm-Leithe-Weg erfolgen.

Viele Besucher verschafften auf der Versammlung ihrem Unmut über die Planung und Bürgerbeteiligung gehörig Luft. Es ging auch darum, ob die Bebauung der bisherigen Grünflächen in Westenfeld überhaupt sein müsse. „Es gibt so viele Leerstände in maroden Häusern in der Innenstadt. Und die Stadt verfügt nach den massiven Schulschließungen der letzten Jahre über viele große Standorte, die endlich bebaut werden könnten. Aber nichts passiert“, so ein Teilnehmer. „320.000 Quadratmeter werden in Westenfeld versiegelt, dabei spricht die Stadt doch immer von Klimanotstand und Grünerhalt.“ Eine weitere Sorge: Es drohe, dass hier durch eine dichte Bebauung eine Art Slum entstehe.

Viele Kritikpunkte der Bürger

Man stehe am Anfang der Bürgerbeteiligung, erklärte Claudia Dick vom Büro „Innovative Stadt- und Raumplanung GmbH“; sie moderierte im Auftrag von Stadt und DZ Immobilien diese Bürgerversammlung. Der Bebauungsplan werde ja noch aufgestellt.

Auf die Kritik hin beschloss die Stadt dann, eine Bürgerbeteiligung in dem Empfehlungsgremium vorzusehen. Dies soll den Prozess begleiten; die WAT-Bezirksvertretung will hier mit ihrem Ältestenrat eingebunden werden.