Wattenscheid. Immer mehr Müll wird illegal entsorgt. An den Straßen wachsen Abfallberge – Bürger sind sauer, die Behörden offenbar machtlos oder uninteressiert.

Dass an immer mehr Straßen und Wegen derzeit wilde Müllkippen entstehen, bringt viele Bürger und Anwohner auf die Palme. Die USB-Wertstoffhöfe haben mittlerweile geöffnet, doch scheuen offenbar einige Zeitgenossen den Weg dorthin und kippen ihren Abfall einfach bei Nacht und Nebel wild ab. Der muss dann mit viel Aufwand eingesammelt und entsorgt werden – auf Kosten der Allgemeinheit.

Dabei schreckt offenbar auch nicht ab, dass den Umweltsündern – so sie denn geschnappt werden – empfindliche Geldstrafen von bis zu mehreren tausend Euro drohen.

Abfallberg wächst täglich

Den Gipfel, im wahrsten Sinne des Wortes, hat mittlerweile der Müllberg am Zeppelindamm erreicht. Dort haben Unbekannte – rund 100 Meter vor den Tankstellen – vor etwa zwei Wochen viel Bauschutt abgekippt. Weiterer Abfall ist hinzu gekommen. „Fühlt sich denn niemand für die Beseitigung des Mülls zuständig, der dort illegal abgekippt wurde, unter anderem der Landesbetrieb Straßen NRW?“, fragt WAZ-Leser Horst Schubert.

Zeppelindamm als Problempunkt

Doch nicht nur der Müll bringt ihn in Rage, auch die dort abgestellten Fahrzeuge. „Seit längerer Zeit steht auf dem Zeppelindamm L 651 etwa mittig zwischen der blauen Fußgängerbrücke und Tankstelle auf dem Randstreifen unter anderem ein Sattelauflieger. Ferner steht dort seit längerer Zeit kurz hinter der Einmündung Weidenhagen ein Pkw-Transportanhänger.“ Am Anhänger seien teilweise die Reifen platt, so dass er nicht bewegt werden könne. „Wenn ein abgemeldetes Fahrzeug auf einer Gemeindestraße abgestellt ist, klebt das jeweilige Ordnungsamt nach kurzer Zeit einen grellroten Aufkleber auf die Windschutzscheibe. Eine solche Scheibe hat nun der Auflieger nicht, dafür aber viel Klebefläche.“

Alle USB-Wertstoffhöfe sind geöffnet

Zuletzt hatte auch der USB-Wertstoffhof Schattbachstraße wieder die Tore geöffnet. In Wattenscheid steht der Standort Blücherstraße zur Verfügung.

Die Abgabe von Abfällen ist auf eine Kofferraumladung be-schränkt. Der Hof darf nur mit zur Verfügung gestellten Handkarren betreten werden. Damit haben wieder alle USB-Wertstoffhöfe zu den regulären Zeiten geöffnet. Für alle Wertstoffhöfe gelten weiterhin Zugangsbeschränkungen in der Coronazeit.

Behörden sind informiert

Stinksauer über illegal abgekippten Müll sind auch Wolfgang Schubert und Gottfried Härri – sie wohnen an der Hohensteinstraße in Leithe, unweit der A40-Brücke. „Dort wird oft abends Müll abgekippt, das reicht von Elektrogeräten bis Möbel. Auch hinterlassen einige Passanten häufig Müll wie Flaschen und Grillgeräte. Auch Lebensmittel, das zieht Ratten an. Und ich habe auch schon Hinweise auf Drogen gefunden. Die Behörden sind informiert, doch ein konsequentes Eingreifen vermisse ich.“

Stinksauer: Anwohner Wolfgang Schubert an der Brücke A40/ Hohensteinstraße in Wattenscheid.
Stinksauer: Anwohner Wolfgang Schubert an der Brücke A40/ Hohensteinstraße in Wattenscheid. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Kaum Reaktion

Stadt Bochum und Straßen NRW sind hier zuständig und müssen dann dort aufräumen lassen. „Wir rufen regelmäßig an. Hier müsste zumindest endlich ein Pfosten installiert werden, der verhindert, dass Autofahrer ungehindert vorfahren und ihren Abfall entsorgen können“, fordert Wolfgang Schubert. Auch müsse dort endlich wieder ein Hinweisschild angebracht werden, das den Zugang nur Fußgängern und Radfahrern erlaubt.