Bochum. Eine mysteriöse Brandserie beunruhigt Wattenscheid. Seit Januar brannte es schon fünfmal auf der Straße. Die Kripo glaubt an Brandstiftung.

Diese Brandserie wird immer beängstigender. In der Nacht zum Montag (8. Juni) hat die Feuerwehr Bochum in einem ruhigen Wohnviertel in Wattenscheid-Günnigfeld zum fünften Mal in diesem Jahr ein Feuer auf der Straße gelöscht. Immer brannte es im Umkreis weniger Meter rund um die Schmiedestraße und Mittelstraße. Die Polizei geht von vorsätzlicher Brandstiftung aus. Ein Täter wurde bisher nicht ermittelt.

Lichterloh hatte es erst am 28. Mai an der Schmiedestraße in Wattenscheid-Günnigfeld gebrannt.
Lichterloh hatte es erst am 28. Mai an der Schmiedestraße in Wattenscheid-Günnigfeld gebrannt. © Thomas Weber

Diesmal war es eine auf dem Gehweg als Sperrmüll abgelegte Matratze vor dem Mehrfamilienhaus an der Schmiedestraße 7, die in Flammen aufging. Gegen 1 Uhr nachts wurde Alarm geschlagen. Die Feuerwehr rückte mit vier Kräften in einem Löschfahrzeug an. Das Feuer war wieder so groß, dass erneut auch die Hausfassade beschädigt wurde. Außerdem schmolz ein Fensterrollo in der Hitze.

Eine Person wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht

Rauch drang durch ein auf Kipp gestelltes Fenster in eine Wohnung ein. Ein Bewohner aus dem Haus wurde wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.

Für die Feuerwehr war es ein unspektakulärer Einsatz, aber im Gesamtkontext ist der Fall außerordentlich brisant.

Brandserie in Günnigfeld: So haben wir berichtet

27. Mai 2020: In der Nacht zum Mittwoch brannte in Wattenscheid-Günnigfeld erneut ein Sperrmüllhaufen, das Feuer griff auf eine Hausfassade und zwei Autos über.

30. Januar 2020: Die Fassade des Mehrfamilienhauses an der Mittelstraße, nahe der Einmündung Günnigfelder Straße, ist auf einer Seite bis zum Dach rußgeschwärzt, die Fenster unten links sind provisorisch vernagelt.

22. Januar 2020: Zu einem Brand im Bereich Günnigfelder Straße/Mittelstraße in Günnigfeld wurden Feuerwehr und Polizei in der Nacht zum Mittwoch, 22. Januar, gerufen. Gegen 0.10 Uhr gingen die ersten Anrufe ein. Dort stand ein im Hinterhof abgestellter schwarzer VW Golf in Flammen.

1. Januar 2020: Am Neujahrstag wurden derselbe schwarze Golf sowie ein Motorroller und ein Vordach gegen 16 Uhr durch ein Feuer erheblich beschädigt. Der VW war nach dem ersten Brand nicht mehr fahrfähig.

In unmittelbarer Nähe, vor Hausnummer 10, hatte es erst am 28. Mai gebrannt. Und wie in fast allen Fällen wieder mitten in der Nacht. Ein größerer Sperrmüllhaufen mit Elektrogeräten war gegen 1.30 Uhr in Flammen aufgegangen. Die Hitze war so gewaltig, dass zwei Fenster einer Wohnung zerbarsten und das Blech und der Kunststoff zweier geparkter Autos verformt wurden. Auch die Hausfassade wurde schwer beschädigt. Sperrmüll, sagte ein Nachbar, fange nicht so einfach an zu brennen.

Hund schlug wegen des Rauches vor dem Haus an

Wegen des Rauches hatte ein Hund in der Wohnung angeschlagen - und damit seine schlafende Halterin alarmiert. Wäre der Notruf nur zehn Minuten später erfolgt, so hätte der Brand viel schlimmere Folgen haben könnte, zitierte eine Anwohnerin die Rettungskräfte. Verletzt wurde niemand.

Brandserie in Günnigfeld: So haben wir berichtet

27. Mai 2020: In der Nacht zum Mittwoch brannte in Wattenscheid-Günnigfeld erneut ein Sperrmüllhaufen, das Feuer griff auf eine Hausfassade und zwei Autos über.

30. Januar 2020: Die Fassade des Mehrfamilienhauses an der Mittelstraße, nahe der Einmündung Günnigfelder Straße, ist auf einer Seite bis zum Dach rußgeschwärzt, die Fenster unten links sind provisorisch vernagelt.

22. Januar 2020: Zu einem Brand im Bereich Günnigfelder Straße/Mittelstraße in Günnigfeld wurden Feuerwehr und Polizei in der Nacht zum Mittwoch, 22. Januar, gerufen. Gegen 0.10 Uhr gingen die ersten Anrufe ein. Dort stand ein im Hinterhof abgestellter schwarzer VW Golf in Flammen.

1. Januar 2020: Am Neujahrstag wurden derselbe schwarze Golf sowie ein Motorroller und ein Vordach gegen 16 Uhr durch ein Feuer erheblich beschädigt. Der VW war nach dem ersten Brand nicht mehr fahrfähig.

Als ein Nachbar am Vorabend gesehen hatte, dass der Sperrmüllhaufen auf den Gehweg angehäuft wurde, hatte er schon ein ungutes Gefühl gehabt. Motto: Hoffentlich geht das gut! Denn er wusste, dass es seit Januar vor seiner Wohnung und ganz in der Nähe schon dreimal gebrannt hatte.

Audi A6 stand in Flammen

Am Neujahrstag brannte ein VW Golf auf einem Hof an der Mittelstraße, außerdem Mülltonnen, ein Motorroller und eine Überdachung. Am 22. Januar brannte dasselbe Auto erneut, es war zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschleppt. In der Nacht des 30. Januar stand an der Mittelstraße ein geparkter Audi A6 in Flammen, zudem ein Sofa auf dem Gehweg.

Auch in diesen Fällen geht die Kripo von vorsätzlicher Brandstiftung aus. In Günnigfeld herrscht große Sorge, dass es bald zum sechsten Mal nachts auf einem Gehweg brennen könnte, wenn die Menschen schlafen.