Gerthe. Nach dem Polizeieinsatz im Gewerbegebiet Gerthe-Süd zwischen zwei Pkw werden Zeugen gesucht. Der Vorfall verlief zum Glück ohne Personenschäden.

Ein Einsatz der Polizei hat vor einigen Tagen das Augenmerk in das eher unauffällige, noch nicht einmal annähernd bebaute Gewerbegebiet Gerthe-Süd gelenkt.

Am Mittwochabend letzter Woche hatte sich, protokollierte die Polizei, der Fahrer (31) eines schwarzen Mazda MX 5 gegen 22 Uhr ein Rennen mit einem 18-Jährigen in einem schwarzen VW Arteon „geliefert“. Dabei kam es zu mehreren gefährlichen Situationen, wodurch die Anwohner aufgeschreckt wurden. Demnach sind die beiden Männer mit ihrem Auto mit hohem Tempo auf Fußgänger zu gefahren, die sich auf der Fahrbahn aufhielten.

Motorenlärm schon am Rosenberg

Anwohner Udo Schramm, der in dem Gebiet häufiger mit seinem Hund unterwegs ist, beobachtet allerdings durchaus, dass Auto- wie Motorradfahrer „von der Autobahn kommen, schon am Rosenberg die Motoren hochdrehen lassen, und vor allem völlig sinnlos hin und her fahren“. „Ich bin selbst lange Motorrad gefahren“, erklärt er dazu, „aber so was wie da gerade passiert ist, das muss wirklich nicht sein“.

Von der Halde Lothringen gab es vor zwei Jahren Klagen über den Motorenlärm. Nach Ortsterminen mit der Polizei, hier Hauptkommissar Heinrich Nau und Erster Polizeihauptkommisar Rolf Brüggemann vor Ort mit Anwohnern, ließen die Beschwerden nach.
Von der Halde Lothringen gab es vor zwei Jahren Klagen über den Motorenlärm. Nach Ortsterminen mit der Polizei, hier Hauptkommissar Heinrich Nau und Erster Polizeihauptkommisar Rolf Brüggemann vor Ort mit Anwohnern, ließen die Beschwerden nach. © Klaus Pollkläsener/ Archiv

„Allerdings ist das in unseren Augen kein echter Hot-Spot“, räumt Volker Schütte für die Pressestelle des Polizeipräsidiums ein, „die gibt’s zum Beispiel in anderen Ecken, wie in Oberhausen“.

Ganz am Rand des Gewerbegebiets ist die Adresse „An der Salzstraße“ verwirrend, weil die „Alte Salzstrecke“ in Hofstede und die „Salzstraße“ tatsächlich in Werne liegt. Die Bezeichnung ist so neu und die postalische Zuordnung mangels Bebauung damit auch noch gar nicht so bekannt. „An der Salzstraße“ im Bochumer Norden erweist sich als schnurgerades Stück mit jeweils einem Wendekreis am Ende.

Zum Zusammenstoß kam es bei dem Vorfall der vergangenen Woche zum Glück nicht, hat die Polizei festgehalten. Auch der Fahrer eines hellen Kleinwagens hatte offenbar an der „Lothringer Höhe“ nur durch schnelle und richtige Reaktion eine Kollision verhindert.

Autos beschlagnahmt

Die Polizei, die von Zeugen alarmiert worden waren, beschlagnahmte die Autos und auch die Führerscheine der beiden an dem „Rennen“ beteiligten Bochumer.

Das Verkehrskommissariat hat inzwischen die weiteren Ermittlungen übernommen und bittet unter der Rufnummer 0234 909-5206 um Hinweise von möglichen weiteren Zeugen. Insbesondere der Fahrer des Kleinwagens sowie die zuvor erwähnten Fußgänger werden gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen.

Geschichte: Imprägnieranlage Lothringen V

Das Areal des Gewerbeparks Gerthe-Süd wurde mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW aufbereitet und erschlossen. Die „hervorragende Verkehrsanbindung an den öffentlichen Nahverkehr und die Nord-Süd- bzw. Ost-West-Autobahnverbindungen“ zeichne ihn aus, schreibt die Bochumer Wirtschaftsentwicklung deutlich in ihren Katalog.

Insgesamt steht eine Gewerbefläche von ca. 122.000 qm zur Verfügung. Das Gewerbegebiet ist für Dienstleistungs- und Produktionsfirmen mit kleinerem und mittlerem Flächenbedarf gedacht. Die Vermarktung hat Ende 2014 begonnen. Hier war an Schacht V der Zeche Lothringen die Imprägnieranlage der ehemaligen Kokerei angesiedelt.