Bochum-Weitmar. Der WAZ-Bericht über nächtliche Trinkgelage von Jugendlichen im Weitmarer Park in Bochum erhitzt die Gemüter. Nur wenige zeigen Verständnis.

Unsere Berichterstattung über die nächtlichen Trinkgelage im Weitmarer Schlosspark schlägt nicht nur in den sozialen Medien hohe Wellen. Auch zahlreiche Zuschriften erreichen die Redaktion, in denen sich die Leser Gedanken darüber machen, wie der massive Ärger im idyllischen Park künftig verhindert werden könnte – und wo auch an anderen Stellen in der Stadt dringender Handlungsbedarf besteht. Die Meinungen sind vielfältig. In einer kleinen Auswahl wollen wir einige der Stimmen zu Wort kommen lassen.

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Zahlreiche Leser meldeten sich nach dem Bericht über den „Party-Hotspot“ im Weitmarer Schlosspark in der Ausgabe am 2. Juni zu Wort.

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Wie berichtet stoßen die ausufernden Treffen zahlreicher junger Menschen im Schlosspark auf zunehmende Kritik. Bereits seit zwei bis drei Jahren berichten Anwohner davon, dass der Park an schönen Abenden bei vielen Schülern zu einem echten „Party-Hotspot“ geworden sei: Lärm, Streitereien und haufenweise herumliegender Müll seien die unangenehme Folge. Auch von Vandalismus und Sachbeschädigungen wird berichtet. Seit Beginn der Corona-Pandemie Mitte März habe das Problem massiv zugenommen, wie auch Polizei und Ordnungsamt bestätigen.

Entsetzen über den „Müllwahnsinn“ im Weitmarer Schlosspark

Viele Leser äußern wenig Verständnis für das Verhalten der jungen Leute und ihre Hinterlassenschaften aus Unrat und Scherben: „Ich bin über den Müllwahnsinn entsetzt. Nur noch Schweine unterwegs“, steht für eine Userin fest, die sich über die Facebook-Seite der WAZ Bochum meldet. „Ich war heute früh dort laufen und hab meinen Augen nicht getraut“, schreibt jemand anderes. „Warum nehmen die ihren Müll nicht mit, wenigstens bis zur nächsten größeren Tonne?“

Doch nicht nur im Schlosspark, auch in einigen anderen Ecken der Stadt sei haufenweise herumliegender Müll ein großes Problem. Viele User berichten von ähnlichen Szenen etwa am Ümminger See, auf dem Tippelsberg, an der Ruhr oder im Wattenscheider Park. WAZ-Leser Bernd Rodegro schickt ein Bild aus dem Spielplatz am Stadtpark: „Ohne Worte“, schreibt er. „An den Papier- und Glascontainern sieht es noch schlimmer aus. Viele scheinen einfach zu blöd zu sein, den Müll ordentlich wegzuräumen.“

Eine Lösung: größere Müllcontainer

Einige Kommentatoren schlagen auch drastischere Maßnahmen vor: „Wenn man diese Umweltsäue packt, sollten sie dazu herangezogen werden, mit Schaufel und Besen die Stadt zu säubern, als reine Erziehungsmaßnahme“, findet jemand. Auch mögliche Strafen werden schon ausgemacht: „250 Euro für den Müllhaufen pro Person“, schlägt ein User vor. Und jemand fragt: „Ob es bei denen Zuhause auch so aussieht?“

Doch sind die Müllberge zu groß oder vielmehr die Abfallbehälter zu klein? Diese Frage beschäftigt einige Leser: „Ich sehe viele Bilder von zu kleinen und offenen Mülltonnen. Wie wär’s mit größeren, schließbaren Containern?“ schreibt jemand. „Hier haben doch Leute versucht, ihren Müll wegzuschmeißen. Nur voll ist voll.“

Nachbarn in den Niederlanden machen es vor

Dieses Problem sieht auch WAZ-Leserin Annika Büsing in einem Brief an die Redaktion: „Ich finde, es ist an der Zeit für konstruktive Vorschläge, die nicht nur Polizei und Ordnungsamt umfassen“, meint sie. Am Montag sei sie mit ihren Eltern im Schlosspark spazieren gewesen, einen Tag später an der Ruhr. „Ich frage mich: Warum nicht an solchen prominenten Stellen große Müllcontainer mit Klappdeckel platzieren, so wie es unsere Nachbarn in den Niederlanden an vielen Stränden vormachen? Das würde zumindest eines der zahlreichen Probleme größerer Menschenansammlungen in der Öffentlichkeit anpacken.“

Einige Leser äußern durchaus auch Verständnis für die Lage der jungen Leute in diesen Corona-Zeiten: „Wo sollen sie denn auch hin, jetzt wo alle Diskotheken geschlossen sind?“, fragt jemand. Ein anderer findet: „Die brauchen eine sinnvolle Beschäftigung.“