Bochum. Viele Firmen werden lange brauchen, um die Corona-Folgen zu bewältigen. Der Rat: Sie sollten die Zeit auch nutzen, um digitaler zu werden.

Stornierte Aufträge, eingebrochene Umsätze, eine ungewisse Zukunft. Viele Unternehmen sehen sich in der Corona-Krise der größten Herausforderung seit ihrer Gründung gegenüber. Mit einem Sofortprogramm will ihnen die Bochum Wirtschaftsentwicklung zur Seite stehen.

"Bochum.Wirtschaft.Digital" heißt die Maßnahme, die ein Teil des Zehn-Punkte-Programms von Stadt Bochum, Wirtschaftsentwicklung, IHK und anderen Partnern ist. Es geht darum, Firmen aus Bochum und aus allen erdenklichen Branchen kostenlos als Gesprächspartner, als Berater und vor allem als Begleiter beim Aufbau digitaler Strukturen zur Seite zu stehen. Der Weg zur Hilfe sei einfach, so Projektleiter Sebastian Schäfer von der Wirtschaftsentwicklung. Über die Homepage lasse sich ein Termin für eine persönliche Video-Beratung buchen.

Business-Check steht am Anfang

"Alles beginnt mit einem Business-Check", so Schäfer. Dabei werden die aktuelle Lage der Firma analysiert, mögliche finanzielle Hilfen erörtert und schließlich Handlungsoptionen entwickelt, um mit den Folgen der Krise fertig zu werden. Eigentlich beinahe Tagesgeschäft für jeden Unternehmer. Aber in den Zeiten von Corona stellen Schäfer und die von der Wirtschaftsentwicklung beauftragten Berater wie Gordon Zuchiatti großen Gesprächsbedarf bei Unternehmern fest.

Nicht zuletzt für Einzelkämpfer und kleinere Firmen sei das wichtig. Und: Genutzt haben das Angebot bislang vor allem junge Unternehmen. "Es ist gut zu wissen, einen Ansprechpartner zu haben", sagt Unternehmensberater Zuchiatti. "Die Beratung lässt sich auch dazu nutzen, um das eigene Geschäftsmodell zu überprüfen."

300.000 Euro stehen bereit

Der Business-Check soll der Einstieg in eine längerfristige Begleitung sein. "Die Digitalisierung ist das langfristig angelegte Ziel. Digitale Tools, digitale Arbeitsabläufe, Webinare zum Homeoffice und andere Elemente sollen dabei eine Rolle spielen. "Perspektivisch ist eine Plattform geplant, die den Unternehmen und Selbständigen die Gelegenheit bietet, sich untereinander auszutauschen und zu diskutieren", sagt Ralf Meyer, Geschäftsführer der Bochum Wirtschaftsentwicklung. "300.000 Euro werden dafür in unseren Haushalt eingestellt."