Bochum/Witten. Diesen Einsatz wird die Polizei Bochum nie vergessen: Sie leistete Geburtshilfe bei einem Schaf. Leider nur mit teilweisem Erfolg.
Einen dramatischen Einsatz hatte die Polizei in den Ruhrwiesen von Bochum. Sie rettete Schafe. Ein Happy End gab es aber nur teilweise, berichtet die Polizei.
Am Dienstag gegen 9 Uhr teilt ein Passant einer Streifenwagenbesatzung der Polizeiwache Linden mit, dass es bei einer Geburt in einer Schafherde offenbar zu Komplikationen kommt. Zwei Polizistinnen und ein Polizist stellen fest, dass ein Muttertier in den Wehen liegt.
Per Handy halten die Polizisten bei der Geburtshilfe Kontakt zum Tierarzt
Den Schäfer erreichen die Polizisten nicht. Über die Leitstelle im Polizeipräsidium wird umgehend ein Schäfer aus Witten informiert, der aber 20 Minuten benötigt, um zur Weide zu kommen.
Da die Zeit drängt, nehmen die Beamten per Handy Kontakt mit einem Tierarzt auf und leisten Geburtshilfe. Es ist eine Zwillingsgeburt, doch eines der Lämmer ist schon tot und versperrt dem anderen den Geburtsweg. Trotzdem holen die couragierten Beamten die Lämmer aus dem Mutterleib.
Sie beatmen das lebende Lamm, von Mund zu Nase, und leisten auch andere Maßnahmen ein, aber ohne Erfolg. Auch das zweite Tier stirbt.
Verstoßenes Lamm wird von einem fremden Muttertier angenommen
Das Muttertier konnten die Helfer in Uniform aber retten. Das, so die Einschätzungen des Tierarztes und des mittlerweile eingetroffenen Schäfers, wäre sonst verendet.
Der Einsatz geht noch weiter. Der Schäfer entdeckt auf der Weide ein junges Lamm, das augenscheinlich von seiner Mutter abgestoßen wurde. Der Mann reibt es mit der Körperflüssigkeit der toten Lämmer ein und legt es in die Nähe des noch am Boden liegenden Schafes. Schon wenig später stellen die drei Polizisten mit einem Glücksgefühl fest, dass das Schaf das kleine Lamm als ihren eigenen Nachwuchs annimmt, so die Polizei.
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