Bochum-Langendreer. Bezirksvertretung Bochum-Ost gibt grünes Licht für die Umgestaltung des Volksparks Langendreer. Diesem will die Stadt zu altem Glanz verhelfen.

Lange wurde geplant, jetzt kann es auch wirklich losgehen: Der Volkspark in Bochum-Langendreer wird umgestaltet. Sein Erscheinungsbild ließ in den letzten Jahren doch arg zu wünschen übrig. Also entschloss man sich, unter anderem das Stadterneuerungsprogramm für Werne und den Alten Bahnhof in Langendreer („W-LAB“) zu nutzen, um Fördermittel für eine Schönheitskur zu bekommen.

Volkspark in Bochum-Langendreer wird aufwändig umgestaltet

Dies ist gelungen: 825.000 Euro stehen zur Verfügung, um den Volkspark wieder aufzuhübschen. 90 Prozent davon – 742.500 Euro – werden gefördert. Bedingung dafür: Die Maßnahme muss bis Ende 2021 abgewickelt sein. Die Planung basiert auf umfangreichen Bürger- und Akteursbeteiligungen seit Mitte 2018. Bei der Stadtteilkonferenz 2018 wurden das Entwicklungskonzept vorgestellt und Anregungen aufgenommen, die zum Großteil auch umgesetzt wurden. Die Bezirksvertretung Ost hat in ihrer Sitzung am Donnerstagnachmittag einstimmig grünes Licht gegeben.

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Speziell an den Eingängen, die über die Jahre stark zugewachsen und unübersichtlich geworden sind, will man Hand anlegen. Um wieder einladend zu wirken und ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln, sollen sie freigeschnitten und teilweise auch baulich aufgeweitet werden. Der Eingang Hohe Eiche mit Zugang zum Minigolfplatz wird barrierefrei umgestaltet. Die Wegeführung entlang des Minigolfplatzes wird verlegt, um diese der Laufrichtung anzupassen und einen Vorplatz vor dem Haupteingang des Minigolfplatzes zu schaffen. Feste Sitze und Tische sollen u.a. dem Minigolf-Verein ermöglichen, hier neben eigenen Besuchern auch allgemeine Parkbesucher mit Getränken zu versorgen.

Der Rosengarten soll in seiner Form als historisches Element der Gartenkunst der 70er Jahre erhalten bleiben. Die Sitzelemente werden aufgearbeitet, aus den Randbereichen entfernt und in der Mitte des Platzes angeordnet. Auch der Rosengarten wird freigeschnitten, um offener zu wirken.

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Der Kinderspielplatz wird komplett neu strukturiert und umgestaltet. Der Bereich zum Jugendfreizeithaus „Inpoint“, das von der Unterstraße zur Hohen Eiche umzieht, soll klar abgetrennt sein. Es wird neue Spielgeräte wie einen Niederseilgarten geben, einen großen Sandkasten mit unterschiedlichen Sonnen- und Schattenbereichen und viele Sitzgelegenheiten. Die zuletzt entfernte Hangrutsche wird durch eine barrierefreie Rutsche mit besseren Aufstiegsmöglichkeiten ersetzt.

Die Grundstruktur des Pergolagartens wird ebenfalls als historisches Element der Gartenkunst aus den 70ern erhalten. Die massive Mauer, die bisher einen Teil des Gartens als separaten Raum abgegrenzt hat, soll geöffnet werden, um mehr Verbindung mit dem Park zu schaffen. Die Pergola wird offener gestaltet. Das kleine Wasserbecken wird erhalten, jedoch grundlegend überarbeitet. Einen Brunnen, wie von der Bezirksvertretung gewünscht, wird es nicht geben – zu aufwändig in der Pflege.

Mehr Personal für künftige Parkpflege

Der Technische Betrieb wurde in den Planungsprozess integriert und die Umgestaltung auch in Bezug auf eine kostengünstige und effiziente Pflege durchdacht. Derzeit führen im Volkspark Langendreer drei Ganzjahres-Vollzeitkräfte die Unterhaltung durch. Dies entspricht einem finanziellen Aufwand von 184.000 Euro pro Jahr.

Für eine „werterhaltende Unterhaltung“ nach der Renovierung des Parks werden laut Stadt zukünftig zwei weitere Vollzeitkräfte nötig sein; die Unterhaltungskosten steigen damit auf 315.000 Euro pro Jahr. Da das Projekt im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ gefördert wird, besteht die Verpflichtung, die Maßnahme für 20 Jahre zu erhalten und zu pflegen.

Belebt werden soll dieser zentrale Punkt des Volksparks durch die Kooperation mit der lokalen Urban-Gardening-Gruppe, die für die Pflege und Bewirtschaftung einzelner Beete zuständig sein wird. Es soll mehrere Hochbeete geben. Eine Boulebahn und viele reizvolle, sonnige Sitzmöglichkeiten mit Ausblick in fast den gesamten Park ergänzen den Pergolagarten und sollen ihn zu einem zentralen Treffpunkt für viele Bürger machen.

Auch an die Sportler ist in der Planung gedacht: Mehrere Outdoor-Fitness- und Sport-Geräte sollen konzentriert auf einen Bereich aufgestellt werden – direkt am Hauptweg, in der Nähe vom Minigolfplatz. Die Tischtennisplatten werden auf drei reduziert.

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Der außerhalb des Volksparks gelegenen Teil „Park Langendreer“, zur Lünsender Straße hin, stellt aus Sicht der Stadt ebenfalls eine wichtige Wegeverbindung im Stadtteil dar, die aufzuwerten es lohnt. Um diesen kleineren Park zu beleben, sollen vor allem unterschiedliche Akteure motiviert werden, sich mit dem Park zu identifizieren und diesen in unterschiedlichster Form zu nutzen. Das benachbarte Figurentheaterkolleg öffnet beispielsweise seinen Hof zum Park hin. Auf einer Schotterrasenfläche sollen künftig Theater- und Filmvorführungen oder auch Tanzveranstaltungen und dergleichen möglich sein.

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