Bochum. Corona sorgt für die unterschiedlichsten Herausforderungen. In Bochum startet ein Outdoor-Laden trotz schwieriger Umstände neu in der City.

Ein Umzug in die Innenstadt von Bochum. Damit wollte Walkabout rechtzeitig vor dem Sommergeschäft durchstarten. Corona legt dem Outdoor-Laden jetzt ziemlich dicke Steine in den Weg.

Seit Anfang Mai ist die Kortumstraße 32 ganz offiziell die neue Adresse von Walkabout. Dort, wo sich zuvor 22 Jahre lang bei „Wohnen + Ideen“ alles um das Thema Möbel drehte, stehen jetzt Ferien und Reisen im Vordergrund. Da beides nach dem Ausbruch des Coronavirus entweder mit großen Fragezeichen versehen oder gar unmöglich ist, stockt das Geschäft noch. Seit der Eröffnung am 2. Mai ist der ganz große Ansturm bislang ausgeblieben. „Mit der Kundenfrequenz sind wir zufrieden, mit den Umsätzen nicht“, gesteht Geschäftsführer Frank Funck, der den Laden gemeinsam mit Dirk Reinholz betreibt.

Umzug war lange geplant

Dabei hat die City durchaus einen Outdoor-Laden gebraucht. Bislang fehlte dieses Angebot eines der boomenden Einzelhandels-Segmente. Demnächst werden es sogar zwei Geschäfte sein, die die Ausrüstung für Abenteuerlustige und Ferntouristen anbietet. Andor Baltz wird einen Laden mit ähnlicher Ausrichtung am Boulevard eröffnen.

Walkabout hätte durch die frühere Eröffnung eigentlich einen Vorteil – wenn eben nicht die Corona-Krise dazwischen gekommen wäre. Seit einiger Zeit können die Menschen zwar wieder shoppen. Aber viele Händler machen die Erfahrungen, dass sich die Kundschaft derzeit noch beim Kaufen zurückhält. Ein späterer Umzug vom bisherigen Standort an der Wittener Straße kam dennoch nicht in Frage. Funck: „Das war lange geplant. Da war von Corona noch keine Rede.“

Ausrüster für Abenteuer- und Fernreisen

Auch die ersten Lockerungen sowie die Aussichten auf Urlaub in Deutschland werden sich auf die Umsätze bei dem Outdoor-Anbieter womöglich kaum positiv auswirken. Er rüstet vornehmlich Abenteuer- und Auslandsreisende aus. Kunden, die Zelte, Rucksäcke, Berg- und Wanderausrüstungen benötigen. Eine wirkliche Besserung für das Geschäft wird sich daher wohl erst dann einstellen, wenn auch Reisen ins Ausland wieder im größerem Umfang möglich sind.

Auch Deko-Laden hat neu eröffnet

„Walkbout“ ist nicht das einzige Geschäft, das trotz der schwierigen Bedingungen in der Corona-Krise einen neuen Laden in der Innenstadt von Bochum eröffnet.

Auch die Kette „Nanu Nana“ hat mittlerweile ihre jüngste Filiale aufgemacht. Sie liegt an der Ecke Kortumstraße/Husemannplatz. Der Geschenkartikel- und Deko-Laden folgt damit auf den spanischen Modeladen „Desigual“.

Dennoch: Der Wechsel in die Innenstadt war aus Sicht von Frank Funck der richtige Weg. Am etablierten Standort an der Wittener Straße habe sich der Laden zwar einen Namen in Szene gemacht. Laufkundschaft habe es dort aber nicht gegeben. Und genau darauf setzen die Inhaber in Zukunft unter anderem – und sind nicht bange davor, dass der stationäre Einzelhandel grundsätzlich in den Innenstädten zu kämpfen hat.

Hoffnung auf Rückkehr zur Normalität

Die Alternative „Onlinehandel“ – oder zumindest die Ergänzung des Verkaufs übers Internet – ist bei Walkabout keine Option. „Wir betreiben ein beratungsintensives Geschäft“, erklärt der Geschäftsführer. „Onlinehandel kommt für uns nicht in Frage.“ So setzen er und sein Geschäftspartner darauf, dass das Leben bald wieder zur Normalität zurückkehrt und die Menschen rund um Welt reisen können.