Bochum. Die Coronakrise wirkt sich auf den Arbeitsmarkt Bochum aus. 18.075 Menschen hatten im April keinen Job. 2800 Betriebe haben Kurzarbeit angemeldet
Die Arbeitslosenquote in Bochum ist Ende April auf 9,4 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum März sind das 1,1 Prozentpunkte mehr. Dieser Einbruch auf dem Bochumer Arbeitsmarkt ist in erster Linie der Corona-Pandemie geschuldet.
„Die Arbeitsvermittlung stockt. Es wird derzeit sehr wenig bis gar nicht eingestellt“, berichtet die Agentur für Arbeit in Bochum. Das sei auch der Hauptgrund für den Anstieg der Arbeitslosigkeit trotz Kurzarbeit.
Agentur für Arbeit betreute Ende April 18.075 Arbeitslose in Bochum
Ende April wurden 18.075 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter betreut. Gegenüber dem Vormonat sind dies 2128 Personen oder 13,3 Prozent mehr. Der Vergleich mit dem Vorjahr zeigt einen Anstieg um 1940 Personen oder 12 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt in Bochum damit im April bei 9,4 Prozent und ist demnach in den letzten vier Wochen um 1,1 Prozentpunkte gestiegen.
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2800 Betriebe haben nach Angaben der Arbeitsagentur Kurzarbeit angemeldet, bis zu 30.000 Mitarbeiter seien davon gegebenenfalls betroffen. Agentur-Chef Frank Neukirchen-Füsers spricht von einer nie dagewesenen Situation: „Die Strategie der Kurzarbeit ist in jedem Fall aufgegangen und hilft den Unternehmen ihr Personal zu halten. Aktuell können die Betriebe in der Regel zwölf Monate von der Kurzarbeit Gebrauch machen. Kurzfristige, spontane Entlassungen aufgrund von Corona sind demnach nicht nötig.“
Trotzdem habe es – wie in jedem Monat – auch Entlassungen gegeben. Auch die Vermittlungen in Bildungsmaßnahmen waren laut Agentur „stark eingeschränkt“.
Corona hat den Ausbildungsmarkt noch nicht erreicht
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Neukirchen-Füsers freut sich aber, dass trotz aller Befürchtungen der Ausbildungsmarkt keine gravierenden Einbußen in Zeiten von Corona hinnehmen musste. „Die Unternehmen signalisieren nach wie vor - mit wenigen Ausnahmen - eine stabile Ausbildungsbereitschaft.“ Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres suchten 1873 Bewerber eine Ausbildungsstelle, das waren 11,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. 1818 Stellen waren frei (-3,5 Prozent).
Ende April waren 1033 Bewerber noch unversorgt und 1135 Ausbildungsstellen noch unbesetzt.