Wattenscheid-Höntrop. Der Förderverein drängt: Das geschlossene Hallenfreibad im Südpark Wattenscheid soll rasch um- und neugebaut werden. Dabei will man gerne helfen.
„Das Ziel muss jetzt sein, dass es schnell voran geht mit dem Um- und Neubau des Hallenfreibades Höntrop. Wir plädieren für einen raschen Planungsstart“, erklärt Stefan Wolf, Vorsitzender des Fördervereins „Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop“ in Wattenscheid. Der Verein setzt sich seit Jahren für den Erhalt des Schwimmbad-Standortes im Südpark ein: „Die Lage ist einzigartig, jetzt muss mit Augenmaß eine finanzierbare und realisierbare Lösung umgesetzt werden.“
Förderverein: Mit Augenmaß vorgehen und teilweisen Gebäude-Erhalt prüfen
Zwei Varianten stehen dabei im Fokus, das war am Dienstag Thema in der Bezirksvertretung Wattenscheid: eine große Lösung als sportgerechtes Familienbad mit Sauna und Fitnessbereich für fast 50 Millionen Euro (rund 364.000 Besucher jährlich), und eine kleinere, preiswertere Lösung mit einem Hallenbad, das über ein zu öffnendes „Cabriodach“ verfügt als Ersatz für möglicherweise wegfallende Außenschwimmbecken; Sprungturm und -becken sollten dabei erhalten werden (rund 134.000 Besucher jährlich).
Zufahrt In der Mark müsste verbreitert werden
Die Sanierung des Freibadbereichs würde ca. 6 Millionen Euro kosten, so Wassenwelten-Geschäftsführer Schmitt. Unter den insgesamt fünf vorgestellten Varianten seien die Varianten 1 und 3 diejenigen mit dem geringsten Zuschussbedarf beim Betrieb, sagte er zur Kostendeckung. Die Straße In der Mark müsste auf 7 Meter verbreitert werden.
Schmitt betonte, das Hallenbad sei am besten noch in diesem Jahr abzureißen, um nicht zu viel Zeit zu verlieren.
Bei allem Dissens über die Variantenwahl zwischen den Fraktionen herrschte in der Bezirksvertretung Einstimmigkeit darüber, dass mit dem Abriss des seit vier Jahren geschlossenen Hallenbades noch in diesem Jahr begonnen werden müsse, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren.
Standorterhalt wichtig
Stefan Wolf dankt der Bezirksvertretung Wattenscheid, die „viel Ausdauer und Beharrlichkeit bewiesen und damit wesentlich dazu beigetragen hat, dass dieses Schwimmbad nun eine Zukunft hat“. In einem Schreiben hatte er den Fraktionen erläutert, „worauf es unseren Mitgliedern, aber auch von uns befragten Bürgern beim Schwimmbad ankommt“.
Schwimmbad ins Umfeld einfügen
Das erneuerte Schwimmbad sollte sorgsam in das Umfeld eingefügt werden, „ohne dass die Qualität des Südparks dabei Schaden nimmt“. Ziel müsse auch sein, den Außenbereich zu sanieren und zu erhalten. Der Förderverein wünscht sich „ein klimafreundlich geplantes Schwimmbad, das viele Gäste mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln erreichen können. Dies entspricht auch dem Bochumer ,Leitbild Mobilität’, das auf die Förderung des ÖPNVs, des Fahrrades und der Fußgänger abzielt. Nicht zuletzt kommt die Vermeidung unnötigen Verkehrs Belangen der Anwohner entgegen.“ Weiterer Flächenverbrauch sei auf das absolut notwendige Maß zu begrenzen, unnötige Verkehrsbelastungen seien zu vermeiden.
„Überlegter Abriss“
Der Förderverein schlägt vor, „den zweigeschossigen, langgestreckten Umkleidetrakt als Rohbaukern zu erhalten und in die neue Planung zu integrieren“, plädiert Wolf für einen „überlegten Abriss“. Der Förderverein wolle sich auch mit seinem Know-how weiterhin in die Entwicklung des Bad-Standortes einbringen. „Besonders eine nachhaltige Ausrichtung der Konzeption einschließlich eines innovativ-inklusiven Ansatzes sehen wir nach wie vor als wichtige Zielsetzung.“
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