Wattenscheid-Höntrop. Nach einem Jahr Stillstand in der Diskussion geht es endlich weiter: Wie sieht es mit der Zukunft des geschlossenen Hallenfreibades Höntrop aus?

Die Befürworter dieses Standortes haben stets auf eine Wiedereröffnung des gesamten Hallen- und Freibadbereichs im Südpark gepocht – und das sind auch Vereine, Schulen und viele Bürger. Die Bezirksvertretung Wattenscheid wird sich diesen Dienstag (28.4.) mit dem Thema befassen. Es geht dabei auch um eine Entscheidung, ob das Schwimmbad mit oder ohne Freibad weiterbetrieben werden soll.

Das Hallenbad ist seit vier Jahren geschlossen, das Freibad seit Herbst 2018

Das Hallenbad ist seit dem Brand im April 2016 geschlossen. Vollmundig hatte anschließend die SPD vor Ort verkündet, der Bad-Standort im Südpark werde auf jeden Fall erhalten. Das Freibad hatte die Stadt wegen der anstehenden Umbaumaßnahmen dann im Herbst 2018 geschlossen.

Thema in der Bezirksvertretung

Die Beschlussvorlage sieht vor: „Die Bezirksvertretung Wattenscheid spricht sich dafür aus, die Varianten 1 und 3 weiter zu verfolgen. Mit dem beabsichtigten Abriss des Hallenbades sollte aus Sicht der Bezirksvertretung Wattenscheid schon begonnen werden.“

Bezirksbürgermeister Manfred Molszich betont, dass mit dem Hallenbad-Abriss wie geplant begonnen werden müsse, um überhaupt den ambitionierten Zeitplan einhalten zu können.

Seitdem gab es lediglich Absichtserklärungen durch die von der Stadt Bochum ausgelagerte Holding, wie es mit diesem beliebten Schwimmbad im Wattenscheider Grünen weitergehen könnte.

Betroffene Schulen und Vereine sind stinksauer, denn Schwimmunterricht fällt hier seit Jahren aus, die Alternativen sind weit entfernt. Vollmundig hatte „Wasserwelten“-Geschäftsführer Schmitt zuletzt noch 2019 hier ein „Leuchtturmprojekt“ für rund 35 Millionen Euro angepriesen. Seitdem herrschte Schweigen im Walde. Ein „Spaßbad“ wollte er es nicht nennen, eher Familien-Erlebnisbad mit Sauna mit Fitnessbereich.

Nichts ist bislang passiert

Das Problem: die bekannte Zufahrtssituation per Auto, bislang nur über die enge, steile Straße In der Mark in Eppendorf möglich. Es wurde lange über Alternativen gegrübelt über eine mögliche Zufahrt am Zeppelindamm in Höhe Eschenhagen. Teure Gutachten u.a. über die Schallschutz- und Verkehrssituation sollten die Lage erörtern. Die Anwohner waren über erwartete Besucherzahlen von über 360.000 Menschen jährlich (bisher maximal 70.000) nicht begeistert, denn dafür sind bisher weder Zufahrt noch Parkraum ausgelegt. Diese Variante eins würde die SPD bevorzugen. Und ergänzt: „Ohne Freibadebereich ist das Schwimmbad im Südpark nicht vorstellbar“, so SPD-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Rohmann. Daher wäre „die Variante 3 um ein angemessenes Außenschwimmbecken einschließlich Nichtschwimmerbecken zu ergänzen. Der erst vor wenigen Jahren aufwändig renovierte Sprungturm ist zwingend mit einzubeziehen“.

Zwei Varianten im Fokus

Es liegen zur Sitzung am 28. April drei Änderungsanträge der Bezirksfraktionen zur Verwaltungsvorlage vor, wie es hier weitergehen soll. Zwei der insgesamt fünf von der Verwaltung ins Spiel gebrachten Varianten fürs Bad stehen dabei im Fokus. Die Maximalvariante eins (also mit Hallen- und Freibad sowie Sauna und Fitnessbereich, das so genannte „Leuchtturmprojekt“) soll sich mittlerweile auf Investitionskosten von rund 50 Millionen Euro belaufen – damit weit über der ersten Kostenschätzung. Also ein insgesamt spannendes Thema vor der Kommunalwahl im September.

>>> Im Mittelpunkt der Diskussion

Variante 1: Badepark Höntrop/sportgerechtes Freizeitbad (mit Flächenerweiterung, mit Sauna, mit Fitness, mit Freibad).

Variante 3: Hallen-/Gruppen und Kursbad (auf Bestandsflächen, mit Sauna, ohne Freibad); hierzu gibt es auch einen Ergänzungsantrag der Wattenscheider Grünen-Fraktion für ein „Cabriodach“ beim Hallenbad und Erhalt des Sprungturms und -beckens im Außenbereich.

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