Bochum. Abstandsregeln und limitierte Personenzahl: In Bochum hat die erste genehmigte Demo seit Corona stattgefunden. Ein Video zeigt die Regeln.

„Jetzt ist Bochum eine Kreisstadt“, raunte ein Polizeibeamter am Rande der ersten in Corona-Zeiten genehmigen Demonstration direkt vor dem Rathaus. Kreisstadt war aber im übertragenen Sinne gemeint, denn das Ordnungsamt hatte den Veranstalter der Demo, das „Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung“, 30 säuberliche Kreise auf die Granitplatten vor dem Rathaus malen lassen, hübsch in Reihen angeordnet. Ein Kreuzchen markierte den Mittelpunkt dieser jeweils genau vier Meter im Durchmesser großen Kreise. Darin mussten sich die Demonstranten positionieren.

Demonstrieren müsse möglich sein

Anmelder Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt freute sich richtig, dass konnte und dankte ausdrücklich Polizei und Ordnungsamt, dass sie dies möglich gemacht hatten. „Dies ist ein gutes Beispiel, wie es funktionieren kann.“ Andere Teilnehmer der Demo wie Pe Sturm pflichteten bei: „Die Bürger müssen gefragt werden.“ Es ging um mehr Bürgerbeteiligung in der städtischen Planung.

Die Demonstranten stehen auf Abstand auf dem Rathausvorplatz.
Die Demonstranten stehen auf Abstand auf dem Rathausvorplatz. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Gleichzeitig fürchtete eine Rednerin in ihrem Wortbeitrag, dass in der Corona-Krise bestimmte Planungen weiter liefen und gleichzeitig Termine zur Bürgerbeteiligung gestrichen würden. Dem Netzwerk, einem Zusammenschluss aus ganz unterschiedlichen Bochumer Bürgerinitiativen geht es genau darum, die Mitsprachemöglichkeiten der Bürgerschaft zu erweitern.

„Vermummte“ Demonstranten

Aus genau diesem Grund ist Letta (27) zum ersten Mal in ihrem Leben bei einer Demo dabei – und dann auch noch „vermummt“, was die Polizei allerdings bei diesen besonderen Umständen ausnahmsweise nicht störte. „Ich wohne in der Nähe des Weitmarer Schlossparks und finde nicht gut, dass da jetzt eine neue Bebauung vorgesehen ist.“

dieser Coup gelingen

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    Ordnungsdezernent Stadtdirektor Sebastian Kopietz beobachtete den Verlauf der Demo aus seinem Rathausfenster ganz genau. Schließlich dürfte er maßgeblich an den Bedingungen für die Veranstaltung mitgearbeitet haben. Zur „Beweissicherung“ fotografierte er die Szenerie mit seinem Smartphone.

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