Bochum. Die Stadt Bochum hat am Montag beschlossen, die strengen Regeln für Bestattungen zu lockern. Sämtliche Trauerhallen bleiben aber geschlossen.

Die Stadt Bochum hat am Montag die bislang äußerst strengen Regeln für Bestattungen deutlich gelockert. Bisher gab es eine Vorgabe des Landes, die vorgeschrieben hat, dass bei Beerdigungen nur der allerengste Familienkreis von dem Verstorbenen oder der Verstorbenen Abschied nehmen durfte.

Keine Personenbegrenzung mehr

Die neue Schutzverordnung des Landes lockert dies nun deutlich. Ab sofort gibt es keine Personenbegrenzung mehr für Bestattungen unter freiem Himmel. Die Stadt Bochum hatte bislang die allgemeine Regel des Landes derart konkretisiert, dass sie nur eine Trauergemeinde von weniger als zehn Personen erlaubt hat.

Irritationen in schweren Stunden

Zwar hatten die meisten Menschen dafür durchaus Verständnis, doch das faktische Verbot, für viele Freunde oder Bekannte eines Verstorbenen nicht am Grab Abschied nehmen zu dürfen, löste häufig trotzdem Irritationen gerade in solchen schweren Stunden aus. Dies ließ sich leicht aus den Traueranzeigen in unserer Zeitung in den letzten Tagen ablesen. In den Anzeigen wurde dabei auf die besondere Situation verwiesen, weshalb Beerdigungen im „engsten Familienkreis“ stattgefunden hätten.

Die Stadt unterstreicht jedoch, dass sich die aktuellen Lockerungen lediglich auf Bestattungen unter freiem Himmel bezögen. Sämtliche Trauerhallen an den städtischen oder auch konfessionellen Friedhöfen im Stadtgebiet bleiben weiterhin geschlossen. Ebenfalls notwendig bleibe die Führung eines sogenannten Trauerbuches. „Jeder Teilnehmer oder jede Teilnehmerin einer Beerdigung muss sich dort eintragen, damit es im Notfall später möglich ist, eine Infektionskette nachzuverfolgen“, so eine Sprecherin der Stadt.