Bochum. Das Coronavirus verändert vieles -- auch in Bochum. Die größte Baustelle in der Stadt steht aber nicht still. Nächste Woche beginnt der Rohbau.
Schulen und Kitas sind zu, viele Läden geschlossen. Das Coronavirus hat das öffentliche Leben in Bochum stark verändert. Die größte Baustelle in der Stadt läuft davon aber beinahe unbeeindruckt weiter. Die letzten Betonteile am früheren Justizzentrum in der Innenstadt werden gerade aus dem Boden gezerrt. Nächste Woche beginnt der Rohbau des neuen Verwaltungs- und Handelszentrums Viktoriakarree.
"Am Dienstag geht es los", kündigt Bauleiter Frank Sauermilch vom Abrissunternehmen Moß aus Lingen an. Dann beginnt der Bau des ersten von drei Gebäudekomplexen. Das erste Teilbauwerk am tiefsten Punkt der Baustelle an der Ecke Westring/Junggesellenstraße wird ein betonierter Wassertank mit einem Fassungsvermögen von 600.000 Liter Wasser für die Sprenkleranlage des Viktoriakarree sein. In dem später einmal darüber liegenden Riegelbau zum Westring hin wird einmal u.a. ein Hotel seinen Platz finden.
80 bis 90 Sattelzüge täglich
Beinahe unbeeindruckt von der Corona-Krise gehen die Arbeiten auf dem von Westring, Viktoriastraße, Junggesellenstraßen und ABC-Straße eingerahmten Baugrundstück unvermittelt weiter, zumal die Anzahl der Beschäftigten derzeit überschaubar ist. "Es gibt Sicherheitsvorschriften, die wir einhalten", sagt der Bauleiter. So zeichnen etwa Bagger- und Lkw-Fahrer nicht mehr die Papiere für jede gefahrene Tour ab, damit sich beide nicht zu nahe kommen. Aber es gebe keine wesentlichen Einschränkungen. "Trotz Corona sind im Zeitplan", so der Bauleiter. Mehr als das Virus habe das schlechte Wetter vor einigen Wochen für Verzögerungen gesorgt, weil einige Tage lang die Deponien nicht angefahren werden konnten.
Mehr als die Hälfte der etwa 8000 Lkw-Ladungen mit Bauschutt und Erde, die bis zum Sommer weggeschafft werden müssen, seien bereits abgefahren worden. 80 bis 90 Sattelzüge verlassen täglich die Baustelle, dabei werden jeweils zwischen 1000 und 1100 Kubikmeter Material weggeschafft.
Acht Bagger sind im Einsatz
Acht Bagger sind momentan im Einsatz. Vier davon sind allein mit der Zerstörung der mächtigen Treppenhäuser aus dem höchsten Verwaltungsgebäuden des Justizareals beschäftigt. Die anderen bestücken die große Brecheranlage mit Material und beladen die Sattelzüge. Der Bodenaushub geht sichtbar voran. Längst ist zwischen Viktoriastraße und Westring eine eindrucksvolle Baugrube entstanden. Deren Fortgang wurde nur einmal, als vor sechs Wochen der vermeintliche Fund einer Weltkriegsbombe für Aufregung sorgte, kurzzeitig unterbrochen. Jeweils abwechselnd sichern Kolonnen die metertiefe Grube erst mit einem Holzverbau, dann mit Verankerungen und schließlich mit Spritzbeton ab.
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