Bochum. Drei Stationen im Bergmannsheil sind wegen des Coronavirus isoliert. Es gibt den zwölften Corona-Toten in Bochum, verstorben ist eine Seniorin.

Erneut ist eine Bewohnerin des Heinrich-König-Seniorenzentrums an den Folgen des Coronavirus gestorben. Die dem Vernehmen nach hochbetagte Frau ist die siebte Corona-Tote in dem Seniorenheim. Insgesamt sind bislang zwölf Menschen in Bochum Opfer des Virus geworden.

Unterdessen sind mittlerweile drei Stationen im Universitätsklinikum Bergmannsheil isoliert. Nachdem am Freitag drei Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet wurden, sei ein sofortiger Aufnahmestopp für die betreffenden Stationen des Querschnittbereichs verhängt worden, sagt Klinik-Sprecher Robin Jopp. Derweil kommen weitere niederländische Covid-19-Patienten in Bochum an.

Die drei Stationen befinden sich alle im gleichen Gebäude. Behandelt werden dort insgesamt 44 Patienten mit Rückenmarkverletzungen. "Alle Patienten der drei Stationen wurden umgehend einem Corona-Test unterzogen. Kein Patient wurde positiv getestet", so der Klinik-Sprecher. Die Patienten bleiben überwiegend in Quarantäne im Bergmannsheil, in Einzelfällen und je nach Gesundheitszustand werden sie unter Quarantänebedingungen entlassen.

Ergebnisse einiger Tests der Mitarbeiter stehen noch aus

Die Mitarbeiter der drei betroffenen Stationen seien ebenfalls getestet worden. Eingesetzt werden dort nach Auskunft der Klinik sechs Ärzte und 82 Pflegekräfte."Die bisher eingegangenen Testergebnisse waren alle negativ." Allerdings liegen noch nicht alle Ergebnisse vor. Während die Tests der Patienten im hauseigenen Labor analysiert wurden, wurden die Tests der Mitarbeiter zum Teil an Fremdlabors gegeben, da die Kapazitäten im Bergmannsheil begrenzt sind. Der Klinik-Sprecher: "Eine Liste aller Kontaktpersonen ist an das Gesundheitsamt der Stadt Bochum übermittelt worden." Alle Maßnahmen würden mit dem Gesundheitsamt abgestimmt.

Das Bergmannsheil hat noch einen dritten mit dem Coronavirus infizierten Patienten aus den Niederlanden aufgenommen. Der Mann wurde am Sonntag nach Bochum gebracht. Bereits tags zuvor waren zwei Männer aus den niederländischen Provinzen Gelderland und Zuid-Holland ins Bergmannsheil eingeliefert worden. Zuvor hatte das Haus über das NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) und die Bezirksregierung Arnsberg ein Schreiben des Universitätsklinikums Münster erreicht. "Darin wurde die Bitte an alle NRW-Krankenhäuser übermittelt, schwerstkranke Covid-19-Patienten aus den Niederlanden zu übernehmen", erklärt Robin Jopp.

Uniklinik Münster koordiniert Verteilung niederländischer Patienten

Die Uniklinik Münster wurde damit beauftragt, die Verteilung niederländischer Patienten auf Krankenhäuser in NRW zu koordinieren. Dem Vernehmen nach besteht in den Niederlanden ein großer Bedarf nach Hilfe. Die Ausstattung in den Kliniken mit Intensivbetten im Verhältnis zur Einwohnerzahl des Landes sei deutlich geringer als etwa in Deutschland.

Auch St.-Josef-Hospital nimmt Niederländer auf

Ob weitere Niederländer im Bergmannsheil aufgenommen werden, lässt Bergmannsheil-Sprecher Jopp offen, sagt aber: "Sofern es unser Versorgungsauftrag und unsere vorhandenen Kapazitäten zulassen, werden wir unsere Hilfe auch zur Behandlung weiterer schwerkranker Patienten aus dem Ausland anbieten." Weitere Anfragen würden zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht vorliegen.

Derweil hat das St.-Josefs-Hospital bestätigt, einen niederländischen Patienten "kurzfristig aufzunehmen", so Sprecher Jürgen Frech. In dem Haus liegen seit einigen Tagen bereits zwei an Covid-19 erkrankte Italiener.

Auch die Feuerwehr näht Schutzmasken

Am Montag ist die Zahl die Infizierten seit Ausbruch des Coronavirus in Bochum auf 335 gestiegen. Aktuell gibt es noch 154 bestätigte Corona-Fälle. 32 Personen werden stationär behandelt, 14 davon intensiv. Die Zahl der Genesenen ist auf 169 gestiegen.

Nachdem bereits am Montag die Kostümabteilung des Schauspielhauses Bochum mit der Produktion von Atem-Schutz-Masken begonnen hat, nimmt am Dienstag auch die Feuerwehr Bochum die Herstellung von Masken auf. Zwei Näherinnen machen sich ans Werk. Gemeinsam mit der Kostümabteilung des Schauspielhauses sollen so insgesamt 1000 Masken produziert werden, so Feuerwehr-Chef Simon Heußen.

38.000 Schutzmasken werden verteilt

Am Dienstag (7.) verteilt die Stadt Schutzmaterialien an Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegedienste. Das Material stammt aus Spenden, Lieferungen des NRW-Gesundheitsministeriums und später auch von der Stadt selbst beschafften Utensilien. Insgesamt 300 Liter Handdesinfektionsmittel, 37.000 Einmal-Handschuhe, 38.000 Mund-Nasen-Schutzmasken, 1.300 FFP2-Masken und 1100 Masken nach FFP3-Standard verlassen das städtische Lager und sollen bei Einrichtungen im gesamten Stadtgebiet zum Einsatz kommen.

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