Bochum. Eine Seniorin aus dem Heinrich-König-Seniorenzenrum ist Sonntag verstorben. Es ist das elfte Todesopfer, das das Coronavirus in Bochum fordert.
Das schöne Wetter, die große Disziplin der Bochumerinnen und Bochum in Sachen Kontaktverbot und eine erfreuliche Entwicklung bei den Corona-Zahlen werfen eigentlich ein gutes Licht auf das abgelaufene Wochenende. Doch das Coronavirus hat ein weiteres Todesopfer gefordert. Eine mehr als 80 Jahre alte Seniorin aus dem Heinrich-König-Seniorenzentrum ist in der Nacht auf Sonntag im Knappschaftskrankenhaus verstorben.
Es ist das sechste Todesopfer in der Senioreneinrichtung und das elfte in der gesamten Stadt. Die Zahl der aktuell infizierten Menschen lag am Sonntag wie am Vortag bei 179. 33 von ihnen werden stationär behandelt, 17 auf einer Intensivstation. 140 Menschen sind wieder genesen. Die Gesamtzahl der Infizierten beträgt 330. Und es gibt zwei weitere ausländische Corona-Patienten in Bochum.
Das Universitätsklinikum Bergmannsheil hat am Samstag zwei Patienten aus den Niederlanden mit einer Covid-19-Erkrankung auf der Intensivstation aufgenommen. Sie wurden bis dato in niederländischen Krankenhäusern behandelt.
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„Wir haben in der vergangenen Woche Anfragen aus den Niederlanden erhalten, ob wir Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung übernehmen“, erklärt Bergmannsheil-Geschäftsführerin Dr. Tina Groll. „Da wir aktuell freie Kapazitäten auf unserer Intensivstation hatten, sind wir dieser Bitte als ein Zeichen der Solidarität gerne gefolgt und haben diese beiden Patienten aufgenommen.“
Weitere Anfragen werden erwartet
Das Bergmannsheil hat seine intensivmedizinischen Kapazitäten von 42 auf 77 Bettplätze erhöht. Alle Plätze sind mit Beatmungstechnik ausgestattet. Die Klinik erwarte in den nächsten Tagen und Wochen ein deutlich höheres Aufkommen von Patienten, die infolge einer Infektion mit dem Coronavirus erkrankt sind, und rechne auch mit weiteren Anfragen aus den europäischen Nachbarländern. „Gemeinsam mit den anderen Bochumer Krankenhäusern sehen wir uns für die kommenden Herausforderungen in der Corona-Krise gut aufgestellt“, so die Geschäftsführerin.
Gleichwohl hat auch das Bergmannsheil mit Corona zu kämpfen. In dieser Woche hat es sich mit einem dringenden Appell an die Landesregierung gewendet und um Unterstützung bei der Beschaffung von Beatmungsgeräten gebeten. Außerdem musste am Freitag eine Station des Bergmannsheil isoliert werden. Dort gibt es einen Corona-Fall. Neue Patienten werden derzeit auf der Station nicht aufgenommen.
Fünf Platzverweise und drei Bußgelder
Erfreulich ist die Entwicklung der Zahlen. Die der aktuell positiv getesteten Personen lag am Samstag und Sonntag bei 179 nach 225 am Freitag. Die Zahl der genesenen Menschen ist von 80 am Freitag auf 140 am Sonntag gestiegen. Einen echten Trend möchte man bei der Stadt darin noch nicht sehen. Die Veränderung stehe im Zusammenhang mit dem deutlichen Anstieg der getesteten Personen und der positiven Tests vor gut zwei Wochen. Viele der Betroffenen seien nun wieder gesund.
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Große Disziplin haben die Menschen in Sachen Kontaktverbot bewiesen. Bei 103 Kontrollen durch Ordnungsamt am Samstag mit Schwerpunkt Park- und Grünanlagen, Spielplätzen und Hundewiesen wurden nur fünf Platzverweise an Personengruppen ausgesprochen. 16 Personalien wurden festgestellt und drei Bußgelder verhängt. Bei den Kontrollen in Gewerbebetrieben wurden keine Verstöße festgestellt. Seit Beginn der Corona-Lage in Bochum hat das Ordnungsamt mehr als 4500 Kontrollen durchgeführt. Auch am Sonntag, so Stadt und Polizei, „haben wir keine gröberen Verstöße registriert.“
Opel spendet 12.000 Schutzmasken
Die Stadt kann sich unterdessen über eine weitere Sachspende im Kampf gegen das Coronavirus freuen. Der Automobilkonzern Opel hat 12.000 Mund-Nasen-Schutzmasken zur Verfügung gestellt. Die Spende geht an das zentrale Lager des Kommunalen Krisenmanagements der Stadt und wird von dort an Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser und weitere Einrichtungen nach einem Verteilungsschlüssel weitergegeben.
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