Bochum. In einem Eilbrief fordert das Bündnis für Arbeit und soziale Gerechtigkeit von OB Eiskirch: Bochum soll in der Coronakrise Geflüchtete retten.
Bochum soll sich zur kommunalen Aufnahme von Geflüchteten bereiterklären – das fordert das Bochumer Bündnis für Arbeit und soziale Gerechtigkeit in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. „Während wir in Deutschland umfangreiche Schutzmaßnahmen vor dem Virus getroffen haben, werden geflüchtete Menschen, die der Pandemie schutzlos ausgeliefert sind, einfach im Stich gelassen“, heißt es in dem Brief, „Europa steuert durch seine Untätigkeit auf eine große humanitäre Katastrophe zu“.
Mit der Eilbriefkampagne „Gerade jetzt: Evakuierung von Geflüchteten – Bereitschaft zur kommunalen Aufnahme!“ unterstützt das Bündnis die Forderungen der „Seebrücke“. Dabei handelt es sich um eine zivilgesellschaftliche Organisation, die die „sofortige Evakuierung aller Menschen in den Lagern auf den griechischen Inseln“ fordert. „Seit die Corona-Krise sich zuspitzt, bekommt die katastrophale Situation geflüchteter Menschen an der EU-Außengrenze und auf den griechischen Inseln kaum noch mediale Aufmerksamkeit”, so Stefan Marx, Sprecher des Bochumer Bündnisses.
Wie bundesweit 140 andere Kommunen ist auch Bochum im 2019 dem Bündnis „Städte Sicherer Häfen“ beigetreten und habe so „ein Zeichen gesetzt, dass wir eine solidarische Stadt sind“. Da sich Bund und Land weigerten, rechtliche Regelungen für die Flüchtlings-Aufnahme zu schaffen, appeliert Marx an Oberbürgermeister Eiskirch: „Machen Sie nun ernst und erklären Sie öffentlich, welche Schritte von Bochum konkret eingeleitet worden bzw. geplant sind, um Bund und Land endlich dazu zu bringen, gesetzliche Grundvoraussetzungen zur Aufnahme von unbegleiteten Kindern und Jugendlichen zu schaffen.“
Weitere Informationen zur Coronakrise in Bochum gibt es im Newsblog.