Bochum. Auf Facebook hatten Leser die Chance, Fragen an den Bochumer OB Thomas Eiskirch zu richten. Hier eine Auswahl der Fragen und Antworten,

Welche Fragen haben Sie in der Corona-Krise an Oberbürgermeister Thomas Eiskirch? Diesen Facebook-Aufruf startete in dieser Woche die WAZ Bochum. Hier ist eine Auswahl der eingegangenen Fragen mit den Antworten des Rathaus-Chefs.

Errol Faßbender: Warum ist keine Polizei oder das Ordnungsamt am Kemnader See? Bei dem schönen Wetter verhalten sich dort viele Menschen rücksichtslos.

Eiskirch: Streifen der Ordnungsbehörde und auch der Polizei sind mehrmals täglich am See. Jeden Tag finden stadtweit hunderte Kontrollen statt. Zum Glück verhalten sich die allermeisten Menschen inzwischen sehr diszipliniert.

Jens Her: Ist es korrekt, dass der Katastrophenfall aktuell nicht ausgelöst ist?

Eiskirch: Das Einsetzen des kommunalen Krisenstabes entspricht einem Katastrophenfall. Alle beteiligten Behörden und Einrichtungen arbeiten rund um die Uhr, um die Krise zu bewältigen.

Carla Scheytt: Wie werden zurzeit Menschen in Flüchtlingsunterkünften geschützt? In den engen Unterkünften ist eine Distanzierung kaum möglich.

Eiskirch: Grundsätzlich leben die meisten Flüchtlinge in Bochum inzwischen in Wohnungen. In den Unterkünften bleiben die Familien zusammen. Das halte ich auch emotional für wichtig. Sollte es zu Infektionen kommen, was zum Glück bisher nicht der Fall ist, gäbe es ausreichend Kapazitäten für häusliche Quarantäne.

Sandra Wehrum: Nach welcher Reihenfolge werde die Corona-Tests angeordnet?

Eiskirch: Wir richten uns strikt nach den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts. Dabei geht es aktuell u.a. um vorhandene Symptome und krisenrelevante Berufe. Würden wir über das vorgegebene Maß hinaus testen, würden die Labore und deren Ausstattung nicht mehr ausreichen.

Nico Stiller: Wie alt sind die Corona-Infizierten in Bochum?

Eiskirch: Zwischen neun und 90 Jahren. Landesweit liegt der Altersdurchschnitt der Erkrankten bei 41 Jahren, bei den Todesfällen bei 81 Jahren.

Fatma Sybille Westerhoff: Wer kümmert sich um die Obdachlosen?

Eiskirch: Wir. Im Fliednerhaus gibt es ausreichend Platz. Alle, die wollen, haben auch derzeit ein Dach über dem Kopf.

André Lux: Was ist Ihre momentane Hauptaufgabe?

Das Krisen-Management mit einer dichten Abfolge von Gesprächen, Konferenzen, Sitzungen und Schalten. Mein Arbeitstag hat 13 Stunden. Aber das war vor Corona auch nicht anders...