Bochum. Bochum beklagt zwei weitere Corona-Tote. Zwei Seniorinnen (81 und 89 Jahre) sind an den Folgen des Virus gestorben. Die WAZ liefert Hintergründe,
Bochum beklagt zwei weitere Corona-Tote. Zwei Seniorinnen (81 und 89 Jahre) sind an den Folgen des Virus gestorben. Beide wohnten im Heinrich-König-Seniorenzentrum in Weitmar, das seit dem Wochenende unter Quarantäne steht. Insgesamt verzeichnet die Stadt dort elf Infizierte. Umfangreiche Schutzmaßnahmen wurden durch das Gesundheitsamt angeordnet, heißt es im Rathaus.
Am vergangenen Freitag hatte Bochum den ersten Corona-Toten beklagen müssen: einen 55-jährigen Mann, der sich mutmaßlich im Österreich-Urlaub infiziert hatte.
Coronavirus in Bochum: Zahlen steigen weiter an
Derweil geht die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Bochum weiter nach oben. 158 Erkrankte meldete die Stadt am Dienstagabend. Die WAZ liefert Erklärungen für die aktuelle Entwicklung.
Wie kommt es zu dem stetigen Anstieg der Corona-Fälle ?
Entscheidend ist die massive Ausweitung der Tests. Zu Beginn der Epidemie stieg die Zahl der bekannten Krankheitsfälle moderat. Am 17. März nahm die Stadt zusätzlich zur Diagnostikzentrale und dem Mobilen Dienst die Drive-in-Teststelle am Harpener Feld in Betrieb. Seither geht's sprunghaft nach oben.
Warum?
Weil nun täglich mehr als 200 Bürgerinnen und Bürger getestet werden können, die zuvor an der Hotline 0234/910 55 55 über mutmaßliche Symptome und mögliche Kontaktpersonen berichtet und einen Termin erhalten haben. Mehr als 2000 Abstriche gab es binnen einer Woche. Derartige Massentests waren zuvor im Diagnosezentrum im Gesundheitsamt nicht möglich.
Wie fallen die Tests aus?
Experten sagen, dass im Durchschnitt einer von zehn Tests positiv ist. Die Bochumer Statistik spiegelte diese Quote in den vergangenen Tagen wider. Die bestätigten Infektionen stiegen seit dem 18. März täglich in 20- bis 30er-Schritten. Nur am Montag blieben sie nahezu stabil. Grund: Die Teststelle war am Sonntag geschlossen.
Was geschieht mit den Menschen, die positiv getestet werden?
Sie müssen sich für zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben. Mögliche Kontaktpersonen werden ermittelt und zu Tests gebeten.
Welche Aussagekraft haben die Zahlen?
Sie dokumentieren, dass das Coronavirus in Bochum mit inzwischen drei Toten angekommen ist und höchste Vorsicht und Solidarität geboten sind. Den Corona-Krankenstand können sie jedoch nur unzureichend abbilden. Dazu sind die Dunkelziffer und die Abhängigkeit der offiziellen Zahlen von der Menge der Tests zu groß.
Gibt es Zeichen der Hoffnung?
Am Dienstag meldete die Stadt 15 neue bestätigte Infektionen - weniger als in den Vortagen. Das könnte aber nur eine Momentaufnahme sein. Sicher ist: Es gibt immer mehr gesundete Corona-Patienten. Aktuell gelten elf Bochumerinnen und Bochumer als geheilt. Und: Die Zahl der Infizierten, die einer stationären Behandlung im Krankenhaus bedürfen, ist in Bochum weiterhin relativ gering. Bei 158 Erkrankten sind es aktuell 14.