Bochum. Der Kulturraum Melanchthon sagt in der Corona-Krise viele Veranstaltungen ab. Darunter auch die lange vorbereitete “Johannes-Passion“ zu Ostern.
Die Corona-Krise hat auch den Kulturraum Melanchthonkirche außer Betrieb genommen. Zahlreiche Kulturveranstaltungen, die in den nächsten Wochen stattfinden sollten und lange vorbereitet waren, fallen aus. Die WAZ sprach mit dem Organisator des Kultur-Hotspots am Schauspielhaus, Kantor Ludwig Kaiser.
Wegen Corona finden nicht nur keine Gottesdienste statt, sondern auch die Kulturaktivitäten in Melanchthon ruhen, oder?
Ludwig Kaiser: So ist es. Wie alle anderen Veranstalter, sind auch wir von dem Versammlungs- und Aufführungsverbot betroffen. Das ist aus gesundheitspolitischen Gründen natürlich nachvollziehbar und wird von uns auch mitgetragen. Trotzdem ist es schade.
Warum genau?
Etwa wegen der Absage der Choraufführung "Johannes-Passion“, die für den 29. März geplant war. Gemeinsam mit der Kantorei habe ich lange auf diesen Termin hingearbeitet, der auch ein zentraler Punkt der Gemeindetätigkeit rund um das Osterfest sein sollte. Die Absage ist auch deshalb schade, weil die eingeladenen Solisten, die von auswärts nach Bochum kommen sollten, auf ihrer Einladung sitzen bleiben. Es sind ja Verträge und Honorare verabredet worden.
Wie geht es in dieser Hinsicht nun weiter?
Das muss alles im Einzelfall geprüft werden, ein ziemlicher Aufwand ist das. Die Stadt Bochum hat über die Kulturverwaltung aber signalisiert, dass es möglicherweise Härtefallregelungen geben könnte. Der Abstimmungsprozess läuft noch.
Ein anderer Höhepunkt im Melanchthon-.Programm ist die Reihe „Bochumer Tage für neue Musik“, die Sie regelmäßig veranstalten. Wie steht es darum?
Die „Tage neuer Musik“ sind vom 1. bis 21. Juni geplant. Das Festival wird vom Kulturraum Melanchthonkirche in Kooperation mit der der Ev. Stadtakademie organisiert, aber es ist noch nicht sicher, ob es stattfindet. Wir haben zurzeit einen Schwebezustand, und hoffen, dass die Corona-Gefahr bis zu dem Termin gebannt ist. Das Programm wird weiter vorbereitet, auch auf die Gefahr hin, dass wir später noch absagen müssen. Eine Veranstaltung im Rahmen der „Tage der neuen Musik“ wird aber sicher nicht stattfinden.
Welche ist das?
Es sollte ein Mitmach-Woworkshop zum Thema „Improvisation“ stattfinden. Das haben wir gecancelt. Warum? Die Menschen, die mitmachen wollen, müssten sich jetzt schon anmelden. Natürlich bleiben diese Anmeldungen aus verständlichen Gründen aus, denn niemand plant im Moment so weit im Voraus seine privaten Aktivitäten. Vielleicht lässt sich das Format auch in veränderter Form realisieren.