Bochum-Langendreer. Bei Starkregen bekommen Anwohner der Somborner Straße in Bochum-Langendreer oft nasse Füße. Ein Konzept sei in Arbeit, sagt die Stadt Bochum.
Wenn es stark regnet, werden die Anwohner der unteren Somborner Straße in Bochum-Langendreer schnell unruhig. Denn mit heftigen Regenfällen haben sie unschöne Erfahrungen gesammelt. Schon dreimal sind sie regelrecht abgesoffen. 2006 das erste Mal, dann wieder am 9. Juni 2014 und am 18. Januar 2018. Schon vor 14 Jahren hatte die Stadt Bochum Abhilfe versprochen. Bis heute blieb sie aus.
Bochum: Anwohner der Somborner Straße warten seit 14 Jahren auf ein Starkregen-Konzept
Sehr zum Ärger von Dieter Trosbach, der an der Somborner Straße wohnt, und Norbert Michalski, der in der etwas tiefer liegenden Nebenstraße Am Steinhardt lebt. Dort landet bei Starkregen das ganze Wasser, das die Somborner Straße herunterschießt. Denn zu allem Unglück hat diese auch noch eine Neigung zur Häuserseite hin.
Am Kanal könne es nicht liegen, sagen die beiden Nachbarn. „Der ist von 1979 und groß genug dimensioniert.“ Allerdings gebe es zu wenig Gullys, die die Wassermassen schlucken könnten. „Unbefriedigende Verhältnisse“ hatte auch Susanne Düwel vom Tiefbauamt 2006 schon bei einem Ortstermin in Langendreer festgestellt. Sofort ließ sie damals vorhandene Sinkkästen tieferlegen und neue setzen. In einem Schreiben an die Anwohner versicherte sie, dass ein „bauliches Gesamtwerk der Oberflächenentwässerung“ in Planung sei.
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Das war im August 2006. Ein halbes Jahr später, im Januar 2007, beschloss die Bezirksvertretung Ost, dass die Somborner Straße saniert werden soll. Nur: Umgesetzt wurde dieser Beschluss nie. Dabei wäre eine Sanierung dringend nötig, finden die Anwohner. Nicht nur, weil die Straße in einem erbärmlichen Zustand ist und die vorbeifahrenden Autos aufgrund des schlechten Untergrunds sehr laut seien. Auch könnte man die Neigung korrigieren und zugleich den Schulweg der Kinder, die dort wohnen, sicherer machen. Diese müssen mitten in einer schlecht einsehbaren Kurve die Straßenseite wechseln, weil der Gehweg gegenüber weiterführt.
Stadt Bochum bastelt an einer großen Lösung
Die Stadt weiß auch weiterhin um das Problem und ist um Lösungen bemüht, teilt Sprecher Peter van Dyk auf WAZ-Anfrage mit. Dabei verweist man im Rathaus allerdings auf das große Ganze: „Die angeführten Starkregen in den Jahren 2006, 2014 und 2018 haben leider in verschiedenen Bereichen der Stadt zu teilweise umfangreichen Überflutungen geführt. Nicht zuletzt der Klimawandel führt dazu, dass derartige Niederschlagsereignisse zukünftig eher zunehmen werden.“
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Aus diesem Grund hat die Verwaltung eine Starkregen-Gefahrenkarte erstellen lassen, um genau die gefährdeten Bereiche detaillierter darstellen und entsprechende Anpassungsmaßnahmen planen zu können. Diese Karte bestätigt im Bereich Am Steinhardt, dass Überflutungen auftreten können. „Aufbauend auf diesen Ergebnissen werden entsprechende Anpassungsmaßnahmen in das Abwasserbeseitigungskonzept der Stadt Bochum eingearbeitet, die vorrangig auf ein Überflutungsmanagement im Straßenraum setzen“, sagt Peter van Dyk. Dieses Abwasserbeseitigungskonzept sei derzeit in Planung.
Suche nach Fördertöpfen
Parallel zur Planung denkt die Stadt aktuell auch auf der Finanzierung eines solchen Abwasserbeseitigungskonzeptes herum. Maßnahmen der Klimawandel-Anpassung und Starkregen-Vorsorge werden laut Stadtverwaltung in der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von Morgen“ innerhalb eines Klimafonds unterstützt.
Die Stadt Bochum engagiert sich hier, die Förderkulisse gemeinsam mit Emschergenossenschaft und Ruhrverband, den Nachbarstädten sowie dem Land NRW zu gestalten und entsprechende Fördermittel zur Planung und Umsetzung von Maßnahmen zu erhalten.
Die Anpassungsmaßnahmen Am Steinhardt sollen in ein Gesamtprojekt auf dem ehemaligen Opelgelände bis hin zum Sieben-Planeten-Graben eingearbeitet werden. Im betrachteten Einzugsgebiet in Richtung Langendreerstraße im Einzugsgebiet des Sieben-Planeten-Grabens fanden laut Stadt in den genannten Jahren weitere erhebliche Überflutungen eines Grundstücks statt. Die dort erforderlichen Schutzmaßnahmen durch Bau eines Überflutungsschutzdamms in Form des neu gestalteten Betriebsweges sowie die Sanierung des Regenwasser-Rückhaltebeckens südlich der Straße Am Steinhardt seien in den Jahren 2017 bis 2018 bereits umgesetzt worden.
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„Kurzum: Es entsteht also ein Konzept zur Verbesserung der Situation“, macht Peter van Dyk noch einmal deutlich. Ob und in welchem Umfang dann bei dessen Umsetzung auch Straßen- und Wegedecken erneuert werden, könne zum jetzigen Zeitpunkt natürlich noch nicht beantwortet werden, entspräche aber dem Vorgehen in ähnlich gelagerten Fällen.
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