Bochum. Die Bochumer Gesundheitsmesse wird wegen des Coronavirus auf Herbst verschoben. Derweil steigt die Zahl der Verdachtsfälle an.

Die Bochumer Gesundheitsmesse wird wegen des Coronavirus verschoben. Statt am 29. März soll die Messe erst im Herbst im Ruhrcongress stattfinden. Das beschlossen die Mitglieder des Medizinischen Qualitätsnetzes (MedQN) Bochum bei einer Versammlung am Dienstagabend.

Tagelang hatte der Verbund mit mehr als 150 Haus- und Fachärzten diskutiert, ob es bei dem vorgesehenen Termin für Bochums größte Leistungsschau der Gesundheitswirtschaft bleiben kann. „Letzlich kam es zum einstimmigen Beschluss, die Messe zu verlegen“, erklärt der Vorsitzende Dr. Michael Tenholt.

Gesundheitsmesse in Bochum: Ersatztermin im September

„Wir können als Ärzte nicht vertreten, dass die Besucher möglichen Gesundheitsgefahren ausgesetzt wären. Der finanzielle Schaden, der nun für uns eintritt, darf dabei kein Argument sein“, so Tenholt. Besonders gravierend: Die Messe wird zumeist von älteren Bürgern über 60 Jahren besucht, viele davon mit multiplen Erkrankungen. „Sie gehören damit zur Hauptrisikogruppe für den Coronavirus“, sagt Tenholt.

Die Gesundheitsmesse hatte 2019 bei der achten Auflage 10.100 Besucher gezählt. 70 Aussteller hatten sich für die Neuauflage angemeldet, darunter Bochumer Kliniken, Krankenkassen, Pflegedienste, Sanitätshäuser und Selbsthilfegruppen. Als Ersatztermin ist der Sonntag, 13. September, vorgesehen – wiederum im Ruhrcongress.

Wegen des Coronavirus fällt auch das WAZ-Nachtforum am Donnerstag (5.) im Knappschaftskrankenhaus Langendreer aus. Ein Ersatztermin steht noch nicht fest..

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Täglich kommt im Bochumer Rathaus der Corona-Krisenstab unter der Leitung von Stadtdirektor Sebastian Kopietz (rechts, Mitte) zusammen.
Täglich kommt im Bochumer Rathaus der Corona-Krisenstab unter der Leitung von Stadtdirektor Sebastian Kopietz (rechts, Mitte) zusammen. © Stadt Bochum

35 Verdachtsfälle in Bochum gemeldet

Derweil bleibt es dabei: In Bochum gibt es bislang keinen bestätigten Corona-Fall. Allerdings sei die Zahl der Verdachtsfälle seit Wochenbeginn von 25 auf 36 gestiegen, hieß es am Mittwoch nach einer weiteren Sitzung des Krisenstabes. „Verdachtsfall heißt dabei: Es handelt sich um Personen, die mit einem bestätigten Infizierten (in Nordrhein-Westfalen aktuell 129, die Red.) oder Personen aus deren Umfeld mutmaßlich in Kontakt gekommen sind“, erklärt Stadtsprecher Thomas Sprenger auf WAZ-Nachfrage. Die Meldungen an das Gesundheitsamt erfolgen durch die niedergelassenen Ärzte und Kliniken. „Die Tests dauern je nach Dringlichkeit zwischen wenigen Stunden und zwei Tagen. Die Ergebnisse für Bochum sind zum Glück bisher allesamt negativ“, so Sprenger.

Auf 575 ist bis Mittwoch die Zahl der Anrufe an der Hotline der Stadt (0234/910 55 55) angestiegen – allein 100 waren es am Dienstag. Täglich von 8 bis 16 Uhr werden alle Fragen zu Vorsichtsmaßnahmen und Verhaltensregeln beantwortet.

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Kitas erhalten zusätzliche Seifen und Tücher

Nach den Schulen haben nun auch die städtischen Kindertageseinrichtungen die Möglichkeit, zusätzliche Seifen und Papiertücher bei den zentralen Diensten der Stadt abzuholen. Der Bestand wurde dort aufgestockt, damit es nicht zu Engpässen kommt. Zudem hat die Stadt am Mittwoch die Alten- und Pflegeheime angeschrieben, um noch einmal an die wichtigsten Hygiene-Regeln zu erinnern.

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