Bochum. Noch ist es ein Forschungskolleg. Doch 2021 soll das CAIS Bochum in ein Institut für Digitalisierungsforschung münden. So sehen es Pläne vor.

Aus dem deutschen Internet-Institut in Bochum ist nichts geworden. Der Bund hat sich für Berlin als Standort entschieden. Nun aber könnte Bochum schon bald die Heimat des NRW-Instituts für Digitalisierungsforschung werden. In Düsseldorf wird an diesem Dienstag (11. Februar) das Konzept dafür vorgestellt.

Das 2017 in Bochum als GmbH eingerichtete Center for Advanced Internet Studies (CAIS) hat das Konzept für dieses neue Institut entwickelt, das „aktiv an der gesellschaftlichen und technologischen Gestaltung der digitalen Transformation mitwirken“ soll, wie es heißt. Das CAIS selbst, ein Kolleg für Gastforscher, an dem neben der Ruhr-Uni weitere NRW-Universitäten, zwei Leibnitz-Institute und das Grimme-Institut beteiligt sind, würde künftig ein Teil des neuen Internet-Instituts sein, so CAIS-Sprecher Matthias Begenat.

Während am CAIS, das mit 5,6 Millionen Euro vom Land gefördert wird, Gastforscher an diversen Projekten arbeiten, sollen sich am Institut sieben Professoren mit ihren Arbeitsgruppen dauerhaft mit den Herausforderungen des digitalen Wandels beschäftigen.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

„Am Institut werden unterschiedliche Fächer verzahnt: von den Sozial- und Geisteswissenschaften bis zu den Technikwissenschaften“, so CAIS-Direktor Prof. Dr. Michael Baurmann. „Durch diese interdisziplinäre Zusammenarbeit können neben den technischen auch die ethischen, rechtlichen, politischen, ökonomischen und sozialen Aspekte der Digitalisierung umfassend berücksichtigt werden. Dieser Rund-um-Blick ist in dieser Form einzigartig.“

CAIS-Direktor Professor Dr. Michael Baurmann (l.) sagt: „Am Institut werden unterschiedliche Fächer verzahnt: von den Sozial- und Geisteswissenschaften bis zu den Technikwissenschaften.“
CAIS-Direktor Professor Dr. Michael Baurmann (l.) sagt: „Am Institut werden unterschiedliche Fächer verzahnt: von den Sozial- und Geisteswissenschaften bis zu den Technikwissenschaften.“ © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Nachdem das CAIS bereits damit begonnen hat, sich mit gesellschaftlichen und ethischen Fragen zu beschäftigen, die der digitale Wandel mit sich bringen, will NRW nun einen Schritt weiter gehen. „Das Ziel der Landesregierung ist es, das CAIS zu einem Forschungsinstitut weiterzuentwickeln und zu einem Leuchtturm der Digitalisierungsforschung auszubauen“, so Nathanael Liminski, Chef der Staatskanzlei und für Medien zuständiger Staatssekretär, an diesem Dienstag in Düsseldorf.

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte bereits auf dem Digitalgipfel der Bundesregierung die Gründung des Instituts für Digitalisierungsforschung für 2021 angekündigt. „Nun hängt alles davon ab, dass der Haushalt abgesegnet und darin eingestellte Mittel zur Verfügung stehen“, so CAIS-Sprecher Begenat.

Fünf Pilotprojekte in diesem Jahr

Im Vorfeld der Gründung des Instituts beschäftigt sich das Bochumer Forschungskolleg in diesem Jahr mit einigen Pilotprojekten u. a. zur künstlichen Intelligenz. Die insgesamt fünf Projekte werden durch die Staatskanzlei des Landes NRW unterstützt.

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