Bochum. Die Bibliothek der Ruhr-Universität Bochum wird zum Ausstellungsraum. Studierende zeigen über 100 Arbeiten zum Thema „Bilder aus meinem Leben“.

In der Bibliothek der Ruhr-Universität wird nicht nur geforscht und recherchiert, sondern auch an die Kunst gedacht. Wie man aktuell wieder sehen kann. Auf vier Fluren des großen Gebäudes in Bochum laden über 100 kleine und größere Kunstwerke zum Innehalten und Betrachten ein. Geschaffen wurden sie von Studierenden und Mitarbeitern der RUB.

Zeichnung, Malerei und Grafik werden in Bochum ausgestellt

„Tagebuch – Bilder aus meinem Leben“ ist die Schau übertitelt. Sie zeigte Zeichnungen, Malerei und Druckgrafik von Teilnehmer/innen des Bereichs Bildende Kunst des Musischen Zentrums (MZ). Für dessen langjährige Leiterin, Ortrud Kabus, ist die Schau gleichzeitig die letzte, die sich für den Bereiche Bildende Kunst im MZ organisiert.

Kabus, Mitglied im Bochumer Künstlerbund, tritt in den Ruhestand. „Ich werde dem MZ aber weiterhin als Lehrbeauftragte erhalten bleiben“, sagt sie.

Info & Öffnungszeiten

Die Ausstellung „Tagebuch - Bilder aus meinem Leben“ ist bis zum 15. März in der Universitätsbibliothek auf dem Campus der Ruhr-Uni (gegenüber Audimax) zu sehen.

Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 8 bis 24 Uhr, samstags von 11 bis 20 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Bei der Vorbereitung auf den Kreativ-Kurs habe sie über den Begriff „Tagebuch“ nachgedacht; auch für bildende Künstler ist das Führen solcher Aufzeichnungen immer schon von Reiz gewesen. Auch wenn in diesem Fall die schriftliche Notiz hinter dem bildnerischen Ausdruck zurückbleibt. „Auch und gerade künstlerisch gestaltete Tagebücher sagen viel über den individuellen Gestalter aus“, betont Kabus.

„Tagebuch“ als weit gespannter Begriff

Sie habe das in ihrem Kurs aufgegriffen, wobei „Tagebuch“ nur als weit gespannter Begriff aufzufassen war: „Alle waren frei in ihrer Entscheidung, wie sie den Begriff interpretieren wollen“, berichtet Kabus.

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100 Arbeiten von 26 Teilnehmer/innen sind es am Ende geworden. Die Ergebnisse überraschen nicht nur in ihrer ästhetischen Gestaltung, sondern auch in der Themenwahl zum Thema „Tagebuch“. „Fast nichts ist dem Uni-Alltag entnommen“, sagt Kabus, „dafür sind viele persönliche Aussagen in den Bildern.“

Momentaufnahmen aus der Umgebung

Etwa Momentaufnahmen aus der jeweiligen privaten Umgebung, seien es filigrane Zeichnungen aus dem Stadtraum oder Verfremdungen der bunten Stoffmuster, die bei der täglichen Anreise zur Ruhr-Universität wahrgenommen werden.

Für Ortrud Kabus ist es die letzte Ausstellung, die sie kuratiert. Ende April tritt die langjährige Mitarbeiterin des Musischen Zentrums in den Ruhestand.
Für Ortrud Kabus ist es die letzte Ausstellung, die sie kuratiert. Ende April tritt die langjährige Mitarbeiterin des Musischen Zentrums in den Ruhestand. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Rein persönliche Arbeiten wie Porträts von Freunden, der Blick aus dem eigenen Fenster hinaus, aber auch die künstlerische Überformung der Blister von Tabletten, die täglich eingenommen werden müssen, gehören dazu. Ebenso helle, farbige Impressionen aus einem „Garten im Frühjahr“ oder Fotografien von performativ angelegten Kunst-Aktionen in einem Studentenwohnheim.

Für Abwechslung ist gesorgt

Für Abwechslung ist also gesorgt, und die Besucherinnen und Besucher der Bibliothek nehmen das Angebot der Kunstbetrachtung an. „Vielleicht nicht so wie in einem Museum, wo man sich intensiv den Kunstwerken widmet“, schränkt Ortrud Kabus ein, „gleichwohl werden die Bilder wahrgenommen, allein weil sie auf den Fluren präsent sind und zum näheren Blick auffordern.“ So könne die Kunst, die sonst im Musischen Zentrum „unter sich“ bleibt, auch einmal an einem Ort wirken, an dem sie ansonsten nicht vertreten ist.

So wird die sehenswerte Schau „Tagebuch – Bilder aus meinem Leben“ zu einer Bereicherung der Lernatmosphäre in der von tausenden Menschen täglich genutzten UB.

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