Bochum. Das Bochumer Figurentheaterfestival Fidena kooperiert erstmals mit den Ruhrfestspielen in Recklinghausen. Drei Aufführungen werden übernommen.

Die Fidena gehört weltweit zu den gefragtesten Figurentheaterfestivals, in diesem Jahr werden die internationalen Puppen- und Figurenspieler vom 19. bis 30. Mai in Bochum erwartet.

Seit längerem strahlt die Fidena schon über die Stadtgrenzen aus, so fanden (und finden) auch in Hattingen und Herne Aufführungen statt. In diesem Jahr gesellt sich mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen erstmals eine weitere, renommierte Spielplattform dazu.

Vorverkauf hat begonnen

Der Vorverkauf für die Ruhrfestspiele, die vom 1. Mai bis 13. Juni stattfinden, hat begonnen. So sind auch für die Kooperations-Gastspiele mit der Fidena bereits Karten zu haben.

Der Eintritt zu „La Valse des Hommelettes“ und „Der Traum vom Karneval der Tiere“ kostet 16/ermäßigt 13,50 Euro; für „Böhm“ zwischen 22 und 33 Euro, ermäßigt zwischen 20 und 28 Euro.

Karten gibt’s über die Kartenstelle und den Online-Vorverkauf der Ruhrfestspiele, weitere Infos auf www.ruhrfestspiele.de/service/karten.

Das Gesamtprogramm der Fidena 2020 wird am 26. März bekannt gegeben. Vom 19. bis 30. Mai sind 22 Produktionen zu erleben, dazu kommt wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm.

„Gleich drei Programmhighlights präsentieren beide Festivals – Fidena und Ruhrfestspiele – gemeinsam in Recklinghausen und Marl“, freut sich Annette Dabs, Geschäftsführerin des in Bochum heimischen Deutschen Forums für Figurentheater und Puppenspielkunst, das die Fidena auf die Beine stellt.

Ein neuer Schritt hin zu mehr Regionalisierung

Die Zusammenarbeit mit den Ruhrfestspielen geht auf das Schauspielhaus zurück. Der heute Intendant auf dem Grünen Hügel in RE, Olaf Kröck, war Chefdramaturg der Ära Anselm Weber und in der Spielzeit 2017/18 auch Intendant des Bochumer Theaters. „Olaf Kröck hat die Fidena damals schätzen gelernt. Darum lag eine Kooperation nahe. Und dieser neue Schritt in der Regionalisierung unseres Festivals ist mir eine große Freude“, betont Annette Dabs.

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Besagte Regionalisierung liegt der künstlerischen Direktorin schon lange am Herzen; zwar ist das Figurentheaterfestival seit seiner Gründung 1958 eine originäre Bochumer Angelegenheit, aber längst ist das als experimentierfreudig bekannte Festival auf vielen Ebenen und auch international gut vernetzt. Da liegt die Ausweitung der Spielzone auf der Hand.

Gesamtprogramm der Fidena wird im März vorgestellt

Das Gesamtprogramm der Fidena 2020 soll erst im März en detail vorgestellt werden, aber Annette Dabs weist bereits auf jene Aufführungen hin, die bei den Ruhrfestspielen geboten werden.

Etwa „La Valse des Hommelettes“ der Kompanie „Les Antlicclastes“ (Regie Patrick Sims). In dem assoziativen Stück (ab 8 Jahren) greift Sims Motive aus drei Grimm-Märchen auf und verdichtet sie atmosphärisch; untermalt wird das Stück von Musik des legendären Musikers „Moondog“ (Festspielzelt RE am 21. Mai um 15 und 18 Uhr sowie am 22. Mai um 19 und 21 Uhr).

Das Figurenspiel immer im Blick: Annette Dabs, Leiterin des Deutschen Forums für Figurenspiel und Puppenspielkunst (re.), mit Mitarbeiterin Mareike Gaubitz.
Das Figurenspiel immer im Blick: Annette Dabs, Leiterin des Deutschen Forums für Figurenspiel und Puppenspielkunst (re.), mit Mitarbeiterin Mareike Gaubitz. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Vom Zusammenspiel aus Musik und Puppen lebt auch „Der Traum vom Karneval der Tiere“ der Theatergruppe Etcétera und dem Murtra Ensemble aus Granada.

Traumhaftes Theater zu zeitlos schöner Musik

Zu den zeitlos schönen Melodien von Camille Saint-Saëns’ „Der Karneval der Tiere“ und Claude Debussys „Prélude à l’après-midi d’un faune“ hat Regisseur Enrique Lanz ein humorvolles und poetisches Spiel um Fantasie und Fiktion kreiert, das die ganze Familie in seinen Bann zieht (ab 5 Jahren, am 23., 24. und 25. Mai im Theater Marl.

Umstrittener Künstler: Karl Böhm

Die dritte Produktion kommt aus Österreich: Regisseur Nikolaus Habjan und der Autor Paulus Hochgatterer entwickelten den Soloabend „Böhm“ über den gleichnamigen Grazer Dirigenten. Karl Böhm (1894-1981) war künstlerisch unantastbar, aber er nutzte auch den Nationalsozialismus, um seine Karriere voranzutreiben. „Böhm“ wird am 27. und 28. Mai um 20 Uhr im Theater Marl gezeigt.

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