Bochum-Linden. Nach vier Jahren hat die Kolpingsfamilie in Bochum-Linden endlich wieder einen Prinzen. Das hat positive Auswirkungen auf den Gemeinde-Karneval.

Es geht aufwärts mit den Karneval der Kolpingsfamilie in Bochum-Linden. Der neue Prinz Timo I. (Ditscheid) ist nicht nur der erste Regent seit vier Jahren und verleiht der Kolpingsfamilie ein junges Gesicht. Er sorgt auch für frischen Wind, was den Karnevals-Granden sehr gefällt. Dem Präsidenten Thomas Bausen ist es um den Kolping-Karneval daher auch nicht bange: „Das Ganze nimmt gerade eine tolle Entwicklung.“

Neuer Karnevalsprinz sorgt bei Kolping Bochum-Linden für frischen Wind

Auch dank Timo I. „Präsi“ Thomas Bausen: „Zuletzt war unser Wirken mehr auf Kolping Linden begrenzt.“ Inzwischen sei das anders, sei man offener geworden. „Das fing schon in den letzten Jahren an. Und der Timo führt das fort.“ Der 30-Jährige besucht auch viele befreundete Vereine. Nicht nur in Bochum, auch in der Nachbarschaft – Herne, Hattingen, Essen, Recklinghausen.

Insgesamt 22 Veranstaltungen hat Timo I. in seinem Terminkalender stehen. Der Stress beginnt erst jetzt, denn 15 Termine stehen Richtung Rosenmontag noch an. Der junge Prinz nimmt es locker. Er hat ja großen Spaß am Karneval und füllt sein Amt mit Stolz und Elan aus.

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Kein Wunder, Timo Ditscheid ist ein echter „kölsche Jung“. Der Liebe wegen hat es ihn nach Bochum-Linden verschlagen. Vor fünfeinhalb Jahren. Seine Frau Lara (29) teilt die Liebe zum Karneval, hat selbst schon mal tanzend auf der Bühne gestanden. Und auch Söhnchen Nick (2 1/2) steht auf Karnevalsmusik – und auf Papas prunkvolles Outfit.

Für jeden Prinzen ein Kettenglied

Das Ornat hat Timo Ditscheid aus Belgien. „Ich habe es einem früheren Prinzen abgekauft und umschneidern lassen.“ Um den Hals trägt er bei seinen Auftritten auch die traditionelle Kolping-Kette, die aus vielen einzelnen Plaketten besteht. Jede steht für einen Karnevalsprinzen der Kolpingsfamilie. Auch Timo I. wird eine bekommen, nach Aschermittwoch.

Präsident Thomas Bausen ist guter Dinge, dass die Kette in den nächsten Jahren noch länger wird. Nachdem man vier Jahre ohne Prinzen feiern musste, ist Bausen überzeugt, für Timo I. einen Nachfolger zu finden. „Ich habe da ein gutes Gefühl und auch schon zwei Namen im Kopf“, will er aber noch nicht zu viel verraten.

Am Geld muss eine Regentschaft nicht scheitern. „Die Ausgaben halten sich in Grenzen“, sagt Timo, der Erste, der in Linden als Bestatter arbeitet. „Geld sei kein Hindernis“, bestätigt auch Werner Lerch, der selbst schon einmal Prinz war. „Der Verein tut ja auch etwas dabei.“

Adjutant fährt, bewirtet und hilft bei „Gedächtnisverlust“

Alleingelassen wird man als Karnevalsprinz auch nicht. Timo I. steht stets sein Adjutant Lothar Pinnow treu zur Seite. Auch Pinnow ist im Kolping-Karneval kein Unbekannter. „Er war selbst Prinz und ist bestimmt weit über 40 Jahre älter als ich“, sagt der aktuell Regent. „Von ihm kann ich viel lernen, er nimmt mich ein bisschen an die Hand.“ Pinnow nennt seinem Prinzen Namen, die dieser nicht sofort parat hat, hilft ihm ins Ornat, chauffiert ihn und holt ihm auch schon mal ein Bier.

Zwei Sitzungen

Der Höhepunkt des Kolping-Karnevals sind die beiden Sitzungen am 22. und 23. Februar (Samstag/Sonntag), jeweils ab 19.11 Uhr im Gemeindezentrum Liebfrauen, Hattinger Straße 814. Das Programm wird zum größten Teil aus den Reihen der Kolpingsfamilie gestaltet.

Es gibt noch einige wenige Restkarten (18 Euro). Bestellungen bei Heiko Volke Tel. 02327/ 971 21 11, oder heiko.volke@t-online.de . Karten gibt’s auch im Haus Linden.

Thomas Bausen sieht in einer Karnevals-Regentschaft auch eine gute Möglichkeit zur Persönlichkeitsbildung. „Man merkt schon, wenn man ein paar Mal auf der Bühne gestanden hat.“ An sein erstes Mal kann Timo I. sich noch gut erinnern: „Ich hatte so lange an der Rede für meine Proklamation im November gesessen und dann auf der Bühne die Hälfte vergessen.“ Seine Frau habe ihm schließlich auf die Sprünge geholfen. „Aber nervös sind die anderen Prinzen auch, das habe ich bei den Veranstaltungen hinter der Bühne schnell gemerkt.“

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Timo Ditscheid freut sich auf den Höhepunkt der närrischen Zeit, vor allem auf die zwei „Heimspiele“ in Linden (siehe Infobox), ebenso aber auf Aschermittwoch, wenn alles vorbei ist und der Stress nachlässt. Dem Kolping-Karneval will er auf jeden Fall verbunden bleiben. „Ich werde mich gerne weiter einbringen und auch im Elferrat sitzen. Dann aber ohne Federn.“ Mit denen schmückt sich dann hoffentlich sein Nachfolger.

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